Aktuell prüft RTL eine Beauftragung für das kommende Jahr.
Der Spott über
«Die Passion» von RTL in den sogenannten Sozialen Medien war groß, so schrieb beispielsweise Jan Böhmermann bei Twitter: „Morgen gehe zum Amtsgericht und trete aus RTL aus! Es reicht!“ – nicht ganz zu Unrecht. Denn die Story war nicht stringent, die Darsteller waren teilweise mehr als fehlplatziert (siehe Martin Semmelrogge als feixender Angeklagter oder Rainer Calmund als Kunde mit offenem Mund) und die Inszenierung der Kreuzigung – dem vermeintlichen Höhepunkt der Passionsgeschichte – fehlte komplett. Dennoch bleibt festzuhalten: Die Live-Sendung war für RTL dennoch ein Erfolg.
Insgesamt schalteten 2,91 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, was einem Marktanteil von sehr guten 11,1 Prozent entsprach. Auch in der werberelevanten Zielgruppe holte der Kölner Sender mit der Übertragung aus Essen eine Einschaltquote von ordentlichen 14,1 Prozent. Sicher hätten es ein paar 14- bis 49-jährige Zuschauer mehr sein dürfen, doch 0,86 Millionen Menschen waren das größte Zielgruppen-Publikum der Primetime. Dementsprechend gab RTL nur wenige Stunden später bekannt, dass man auch im kommenden Jahr «Die Passion» plane.
Henning Tewes, Geschäftsführer RTL Television und Co-Geschäftsleiter RTL+, sagte dazu: „Mit «Die Passion» haben wir uns etwas getraut. Das gab es so noch nicht im deutschen Fernsehen und das Publikum hat unseren Mut belohnt. Darüber freuen wir uns sehr und prüfen derzeit eine Beauftragung für das kommende Jahr.“ Wer dann die Rollen übernehmen wird, steht dementsprechend nicht fest. Auch ob das Spektakel wieder in Essen stattfindet wird, ist nicht klar.