Der Autor des „Ernährungskompass“ wagte sich an einen Roman. Dieser ist eine leichte Sommerlektüre geworden.
Der Schriftsteller Bas Kast, der 2018 durch sein Buch "Der Ernährungskompass" weltweit bekannt wurde, wagte sich 2020 an ein neues Genre heran und veröffentlichte seinen ersten Roman "Das Buch eines Sommers".
Der junge Nicolas träumt davon, in die Fußstapfen seines Onkels zu treten und Schriftsteller zu werden. Doch das passt nicht in die Familie, sein Onkel gilt dort als Außenseiter. Und so entscheidet sich Nicolas in einem schicksalshaften Sommer, die Firma seines Vaters zu übernehmen. Doch bald ist er gefangen in einer Welt voller Aufgaben und Pflichten, die ihn immer weiter wegtreiben lassen von dem Leben, das er sich eigentlich vorgestellt hatte. Auch sein Familienleben leidet unter der Situation.
Zwanzig Jahre später wird Nicolas Durch den Tod seines Onkels wieder daran erinnert, was er eigentlich immer wollte. Auch wenn es so scheint, als würde er durch den Tod des einen Menschen, der immer an ihn geglaubt hatte, seinen Traum endgültig begraben, ist es der Anfang von Nicolas' Weg zum Schriftsteller. Denn Nicolas erbt die Villa seines Onkels und als er mit seiner Familie dort Zeit verbringt, wird er von der Atmosphäre und den Erinnerungen des Sommers inspiriert, den er dort einmal mit seinem Onkel verbracht hatte. Auch zu seiner Familie, die ebenfalls unter der beruflichen Situation von Nicolas gelitten hatte, findet er langsam wieder zurück.
Der zweite Sommer in der Villa von Nicolas' Onkel führt ihm vor Augen, wie anders sein Leben hätte sein können. Er erkennt, dass es im Leben nichts bringt, darauf zu warten, dass es besser wird oder die Umstände passen. Für Nicolas bedeutet es, zu lernen, wie er seinen Lebenstraum umsetzen kann und nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällt. Er muss sich zwischen seinem alten Leben und seinem Traum vom Leben entscheiden - in einem Sommer, der für ihn eine zweite Chance ist.
Fazit:
Auch wenn "Das Buch eines Sommers" nicht mit dem Tiefgang großer Schriftsteller mithalten kann, ist es perfekt als leichte Sommerlektüre. Es ist ein Entwicklungsroman, dessen Ende bereits vorauszuahnen ist und so gelingt es Kast, der Tiefe des Themas "Wer bin ich wirklich" mit einer Leichtigkeit zu begegnen, die in der Realität wohl nur den wenigsten gewährt wird.
"Das Buch eines Sommers" erschien am 23. September 2020 im Diogenes Verlag. Es ist 240 Seiten lang und kostet 22 Euro.