Das Schweizer Reality-Sternchen Elena Miras gewann in diesem Jahr die RTLZWEI-Sendung «Kampf der Realitystars». Konnte der Grünwalder Sender ebenso auf dem Quotenmarkt auftrumpfen?
Deutlich früher als gewohnt begann RTLZWEI mit der Ausstrahlung des Reality-Formats
«Kampf der Realitystars», statt im Hochsommer wurden die acht neuen Folgen bereits ab April gezeigt. Dies dürfte zum einen mit der Winter-WM in Katar zusammenhängen, die für Verschiebungen des TV-Programms bei allen Privatsendern sorgt, und zum anderen mit dem RTL-Format «Die Bachelorette». Im vergangenen Jahr liefen beide Formate parallel, was sich negativ auf die Datingshow auswirkte, denn während «Kampf der Realitystars» mit 8,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einen Punkt dazugewann, rutschte «Die Bachelorette» in den einstelligen Bereich. Der Verdacht liegt nahe, dass sich die beiden Schwestersender RTL und RTLZWEI nun mit der Ausstrahlung abgesprochen haben, mit Erfolg: «Die Bachelorette» debütierte in den ersten beiden Wochen mit 12,7 und 10,5 Prozent.
Doch wie lief es für die RTLZWEI-Sendung? Der Start der dritten Staffel, in der insgesamt wieder über 20 Reality-Sternchen nach Thailand geflogen wurden, erfolgte am 13. April vor 0,91 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, wovon 0,41 Millionen im werberelevanten Alter waren. Die Marktanteile bewegten sich bei guten 3,8 Prozent bei allen und 7,3 Prozent bei den Umworbenen. Im April wuchs die Reichweite auf 1,01 und 1,08 Millionen, entsprechend stiegen auch die Sehbeteiligungen auf 4,0 und 4,4 Prozent. In der Zielgruppe wurden zweimal 0,49 Millionen ausgewiesen, was 8,1 und 8,4 Prozent Marktanteil entsprach. Im Laufe der Staffel sollte die Millionen-Marke allerdings nicht mehr geknackt werden.
Bereits am 4. Mai sank das Interesse auf 0,83 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag noch bei weiterhin guten 3,4 Prozent. In der Zielgruppe blieb man mit 0,42 Millionen recht stabil, die Quote sank jedoch auf 7,2 Prozent recht deutlich. Der Mai wechselte infolgedessen munter zwischen sieben und acht Prozent. Am 11. Mai generierte «Kampf der Realitystars» 0,87 Millionen Zuschauer und Marktanteile von 3,9 und 8,1 Prozent, am 18. Mai waren 0,95 Millionen dabei, was Markanteilen von 3,7 und 7,0 Prozent entsprach. Obwohl es der zweitniedrigste Wert der Staffel war, lässt sich dieses Ergebnis als erstaunlich hoch bewerten, denn im Gegenprogramm lief das sagenhaft erfolgreiche UEFA-Europa-League-Finale der Frankfurter Eintracht. Entsprechend ging es Ende Mai hoch auf 8,3 Prozent, die Reichweite sank jedoch auf 0,83 Millionen.
Im Juni folgten noch drei Ausgaben, die Elena Miras den Sieg bescherten. Am 1. Juni sahen 0,97 Millionen zu, die beiden finalen Folgen sorgten für 0,92 und 0,79 Millionen Interessierte. Die Markanteile bewegten sich bei 4,0, 3,8 und 3,9 Prozent. In der Zielgruppe generierten 0,44, 0,40 und 0,32 Millionen 14- bis 49-jährige Reality-Fans Marktanteile von 7,7, 6,8 und 7,2 Prozent.
Unterm Strich war die dritte «Kampf der Realitystars»-Staffel erneut ein Erfolg, wenngleich das Niveau aus dem Vorjahr nicht gehalten werden konnte. Die durchschnittliche Gesamtreichweite sank von 1,03 auf 0,92 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, in der Zielgruppe verlor RTLZWEI 100.000 junge Zuschauer, von 0,53 Millionen sank die Reichweite auf 0,43 Millionen. Der Gesamtmarktanteil rutschte von 4,2 auf 3,8 Prozent. Mit 7,6 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen holte man nicht nur über einen Prozentpunkt weniger als im Vorjahr (8,9 Prozent), sondern auch den bislang schwächsten Staffelschnitt. Im Premierenjahr sorgte das Format für 7,9 Prozent. Dennoch dürfte bei RTLZWEI die positive Stimmung überwiegen, schließlich zwang man auch den Reality-Aufschlag von Sat.1 mit «Club der guten Laune» erfolgreich in die Knie und war maßgeblich daran beteiligt, dass der «Promis unter Palmen»-Nachfolger nach nur drei Folgen die Primetime verlassen musste.