Die Kritiker: «Der Mann im Strom»


Story
Der Niedergang seines Wismarer Arbeitgebers zwingt den Bergungsinspektor Jan Hinrichs zu einem Neuanfang in Hamburg. Da er mit 55 Jahren jedoch bereits zu alt für eine Neuanstellung ist, fälscht er kurzerhand sein Tauchbuch. Mit den neuen Papieren in der Hand erhält er eine Anstellung bei der Reederei Iversen.

Neben den Existenzängsten im Falle eines Auffliegens seines Betrugs, bereitet ihm nun aber vor allem die Beziehung seiner schwangeren Tochter Lena mit ihrem kriminellen Freund Micha Sorgen.

Darsteller
Jan Fedder («Großstadtrevier») ist Jan Hinrichs
Lea Draeger ist Lena Hinrichs
Fabian Meier ist Timm Hinrichs
Peter Kurth («Der Boxer und die Friseuse») ist Kuddel
Moritz Grove ist Micha
Peter Jordan («Dow-Jane-Index», «Ausreißer») ist Herr Iversen

Kritik
Die dramatische und tragische Erzählung von «Der Mann im Strom» basiert auf einem Roman von Siegfried Lenz und wurde bereits im Jahr 1958 erfolgreich mit Hans Albers in der Hauptrolle verfilmt. In der Neuauflage von 2006 überzeugt nun Jan Fedder in der Rolle des Jan Hinrichs.

Mit hanseatischem Lokalkolorit verleiht er der Hauptfigur eine glaubwürdige Tiefe und kann mit der Rolle mal abseits des «Großstadtrevier»-Bullen brillieren. Die weiteren Figuren des Films sind ebenso sorgfältig besetzt und tragen ihren Teil zur dichten Atmosphäre der Milieustudie bei. Musikalisch wird das Ganze von einer passenden melodramatisch-maritimen Melodie untermalt, was dem Film weitere Pluspunkte bringt.

Die Filmproduktion ist äußerst solide gedreht und passt sich der gewohnt ansprechenden Qualität der ARD-Fernsehfilme an. Ein ruhiger, nachdenklich stimmender und gelungener Filmbeitrag, der die Probleme des Einklangs von Beruf und Alter behutsam zu behandeln versteht.

Das Erste zeigt «Der Mann im Strom» am 15. März 2006 um 20.15 Uhr.
13.03.2006 19:27 Uhr  •  Torben Gebhardt Kurz-URL: qmde.de/13654