Erwartungsgemäß übernimmt Kai Gniffke den ARD-Vorsitz ab dem kommenden Jahr. Er folgt auf Tom Buhrow, der nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger den Posten übergangsweise übernommen hatte.
Der ARD-Vorsitz wechselt im kommenden Jahr vom WDR zum SWR. Das haben die Intendanten und Gremienvorsitzenden der ARD-Rundfunkanstalten am heutigen Mittwoch, 14. September in Bremen beschlossen. Somit folgt SWR-Intendant Kai Gniffke auf den WDR-Mann Tom Buhrow, der den Posten seit Patricia Schlesingers Rücktritt übergangsweise übernommen hatte. Der SWR bekleidet damit früher als ursprünglich angedacht das höchste Amt der ARD. WDR-Intendant Buhrow wird – wie in der ARD üblich – von 2023 an stellvertretender Vorsitzender. In der ARD wechselt der Vorsitz in der Regel turnusgemäß alle zwei Jahre.
„Ich gratuliere Kai Gniffke herzlich und bedanke mich bei ihm, dass er sich bereit erklärt hat, das Amt des ARD-Vorsitzenden vorzeitig anzutreten. Es sind herausfordernde Zeiten für die ARD, die wir nur gemeinsam angehen können. In diesen Tagen zeigt sich ganz besonders: Die Menschen im Land erwarten von uns als öffentlich-rechtlichem Rundfunk, dass wir Konsequenzen aus Fehlern ziehen, transparent handeln, uns weiterentwickeln und ein zeitgemäßes, innovatives Programm für die ganze Gesellschaft anbieten. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der Kai Gniffke die volle Unterstützung der Gemeinschaft hat“, wird Tom Buhrow in einer am Nachmittag verschickten Mitteilung zitiert.
Kai Gniffke sagt über seine Wahl: „Die ARD gehört allen Menschen in Deutschland, denn sie wird von der ganzen Gesellschaft getragen. Das ist ein großes Privileg. Wir werden noch deutlicher herausstellen, dass wir unabhängig und der journalistischen Qualität verpflichtet sind.' Auftrag der ARD sei es, allen Menschen in Deutschland ein umfassendes Medienangebot zu machen, das sie interessiert und im persönlichen Alltag relevant ist. 'Mit guter journalistischer Arbeit müssen wir für das Vertrauen der Menschen kämpfen', so Gniffke zu seiner bevorstehenden Aufgabe. 'Ich danke Tom Buhrow und seinem Team im WDR, dass sie den ARD-Vorsitz seit Anfang August übernommen haben. Gemeinschaftliches Handeln wird auch weiterhin entscheidend sein, um das bestmögliche Programm anzubieten. Hieran möchte ich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Landesrundfunkanstalten, aber auch zusammen mit dem ZDF und Deutschlandradio arbeiten. Der Fokus muss dabei immer auf den Bedürfnissen des Publikums liegen.“
Auch die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD (GVK), in der Vertreter:innen der Gesellschaft aus allen Regionen Deutschlands mitwirken, wird ab 2023 vom SWR geleitet. Vorsitzender der GVK wird der SWR-Rundfunkratsvorsitzende Dr. Adolf Weiland. Er übernimmt das Amt von Rolf Zurbrüggen, der dem WDR-Rundfunkrat vorsitzt.