Tsitsi Dangarembga schreibt im zweiten Band der Tambudzai-Triologie über die Konflikte Simbabwes.
Eine herausragende Schülerin namens Tambu ist nicht nur lernwillig, sondern versucht alles, um als Schwarze in der weißen Klosterschule Simbabwes bestehen zu bleiben. Doch aufgrund der angespannten Lage im Land entwickelt sich schon in den jungen Jahren des Mädchens ein Rassenkonflikt, der gänzlich gegen alle Regeln der Klosterschule spricht. Mit dem Buch "Verleugnen" beschreibt die Autorin Tsitsi Dangarembga vom wiederholten Scheitern des Mädchens und dessen Mut, es bis zum Ende zu schaffen.
"Verleugnen" ist bereits der zweite Band der Tambudzai-Triologie. Die Geschichte dreht sich um die Konflikte Simbabwes zur Zeit des Bürgerkrieges der 70er-Jahre. Die Schriftstellerin schreibt das Buch aus der Ich-Perspektive Tambus, die von ihrer Geschichte vor Ort erzählt. Dort muss Tambudzai zu einer Verhandlung, auf der ihr eigener Onkel Schuld vor Gericht bekennen muss.
Der Onkel ist Leiter einer Missionsschule und möchte seiner Nichte Tambu die Möglichkeit des Besuchs einer weißen Klosterschule geben. Einst war er ein reicher Onkel, den viele für seinen Reichtum beneideten. Doch zwischen den Spannungen weißer und schwarzer Rassen ist inzwischen alles ein Vergehen und jede Tat zeugt von einer politischen Bedeutung.
Tambu ist von Beginn an überfordert, denn das Mädchen hat gerade erst das zweite Schuljahr am College begonnen, das von weißen Nonnen geführt wird. Wie sie es zu dieser Ausbildung schaffen konnte, darüber wird bereits im ersten Band "Aufbrechen" berichtet. Tambu entzieht sich vor Überforderung ihrer Identität und verleugnet ihre Herkunft. Das Einzige, was sie jetzt tun kann, ist als eine der einzigen Schwarzen der Klasse standzuhalten und überragende Leistungen zu zeigen. Dennoch tritt die Verleugnung Ihrer schwarzen Identität immer wieder in den Vordergrund.
Die Hoffnungslosigkeit von Tambu macht sich erst später im Buch bekannt. Tambu ist chancenlos und erfährt auch von der eigenen Familie kein Verständnis oder die notwendige Unterstützung. Der Fehler liegt am Rassenkonflikt und nicht an Tambudzai selbst. Auch in Afrika ist eine schwarze Schülerin nicht an einer weißen Schule gestattet.
Die Autorin schreibt von einer beklemmenden und grausamen Bildungsrealität und dem mehrmaligen Scheitern Tambus. Diese fragt sich am Ende der Geschichte, welche Perspektiven ihr jetzt als Simbabwerin zur Verfügung stehen. Eine Vorahnung auf die Zukunft Tambus gib es bereits mit dem dritten Band "Überleben", der die schwierige Zeit der 1980er-Jahre nicht außen vorlässt. Eine packende Geschichte, die über den Eifer eines schwarzen Mädchens in Gefangenschaft der politischen Lage spricht.