Die Kritiker: «Noch einmal lieben»


Story
Andrea will es immer allen recht machen. Bis zum Umfallen arbeitet sie an einer neuen Hemden-Kollektion, in ihrer spärlich bemessenen Freizeit hilft sie in der elterlichen Metzgerei aus. Andrea ist immer am Limit, überfordert sich gern selbst und überschreitet permanent ihre Grenzen. Ihr Freund Elias lebt und arbeitet in London, die zwei führen eine Wochenend-Beziehung. Kurz bevor es für das Paar in den lang ersehnten Urlaub gehen soll, wird bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung eine Zyste festgestellt.

Der Arzt rät Andrea so schnell wie möglich zu einem Eingriff. Aber erst nachdem ihre Freundinnen – allen voran Günes – ihr ins Gewissen geredet haben, entschließt sie sich dafür. Die Diagnose Brustkrebs trifft die junge Frau wie ein Faustschlag. Andrea kann nicht fassen, was ihr Arzt ihr mitteilt. Alle sind schockiert. Doch ihr bleibt wenig Zeit, sich mit dem Thema wirklich auseinander zu setzen – die linke Brust wird ihr bereits am nächsten Tag amputiert. Ob sich in ihrem Körper Metastasen verbreitet haben, ist nicht klar.

Als auch noch die Beziehung mit Elias zerbricht, ist Andrea wie gelähmt. Aber dann erwacht ihr Lebenswille und sie beginnt, ihr Leben komplett umzukrempeln. Endlich lernt sie, ihrem Bauchgefühl zu folgen und sich der Umwelt gegenüber abzugrenzen. Zum ersten Mal konzentriert sich Andrea nur auf eine Sache – auf sich selbst, auf ihr persönliches Wohlergehen. Sie gibt das Rauchen auf, wird Vegetarierin, beschäftigt sich intensiv mit alternativen Heilmethoden und wagt nicht nur beruflich einen Neuanfang. Andrea will „Noch einmal lieben“ - und entdeckt mit Nicolas die wahre Liebe.

Darsteller
Marie Zielcke («Nachtangst») ist Andrea
Steffen Schroeder («Das Wunder von Legende») ist Elias
Jasmin Tabatabai («Elementarteilchen») ist Günes
Steffen Groth («Crazy Partners») ist Nicholas
Ruth Reinecke («Der Fußfesselmörder») ist Mutter
Hilmar Eichhorn («Sophie – Braut wider Willen») ist Vater
Andrea L'Arronge («Das Beste Jahr ihres Lebens») ist Dr. Christine Doll
Wilfried Dziallas («Liegen lernen») ist Dr. Reinhard
Matthias Brenner («Märchenstunde: Rotkäppchen – Wege zum Glück») ist Dr. Sogard

Kritik
Die Idee hinter «Noch einmal lieben» klingt auf dem Papier zunächst sehr gut, kann aber in der dramaturgischen und szenischen Umsetzung nur teilweise überzeugen. Die Qualität der Dialoge schwankt sehr von „kaum zu ertragen“ bis „wirklich gut und emotional“. Die Hauptfiguren sind sehr gut entworfen, so manche Nebenfigur kann im Zuschauer aber keine Emotionen wecken. Die Schauspieler machen ihre Arbeit gut, jedoch nicht herausragend. Positiv hervorzuheben ist der Soundtrack, der immer zur jeweiligen Gefühlslage der handelnden Figur in der Szene passt.

Insgesamt ist «Noch einmal lieben» zwar ein guter Streifen, jedoch sollte man keine Neuerfindung der Genres erwarten.

Sat.1 zeigt «Noch einmal lieben» am Dienstag, den 21. März 2006, um 20.15 Uhr.
18.03.2006 21:54 Uhr  •  Julian Miller Kurz-URL: qmde.de/13734