Ein «Tatort» als LSD-Trip. Ein Psychodoktor mit Drogenpartys als Sitzungen. Und polötzlich viele tote Patienten.
Schon lange muss sich bei den
«Tatort»-Konzepten überraschendes ausgedacht werden. Die klassische Krimi-Story ist überholt, also warum nicht mal ein Psychodoktor, der mit Drogen seine Patienten behandeln will und so die "Reise zum Ursprung" anstrebt. Adrian Goser, gespielt von Martin Wuttke, ist dieser Doktor mit alternativem Therapieansatz, der nach einer "Sitzung" sechs Patienten das Leben kostet. Einziger Überlebender des Abends bleibt Goser, der als Hauptverdächtiger in Untersuchungshaft kommt. Paul Brix, Wolfram Koch, und Anna Janneke, Margarite Broich, haben in ihrem 16. Fall also alle Hände voll zu tun.
Brix ist von Anfang an gegen Goser, er sei ein Spinner, Janneke, ehemalige Polizeipsychologin, ist eher fasziniert. Es ergibt sich so ein gewisser Ungleichgewicht in den Ansätzen der Ermittler. Dieser Mix von Spannung, Drogentrip-Szenen, Freak-Show und einer ehemaligen Suchtklinik scheint zu funktionieren - es schalteten 6,43 Millionen Zuschauer ein, das Erste konnte sich so über starke 21,8 Prozent und den Tagessieg in Sachen Gesamtreichweite freuen (die «Tagesschau» ausgeklammert). Bei den 14- bis 49-Jährigen schaffte der Sender mit 19,4 Prozent am entsprechenden Markt und 1,42 Millionen jüngeren Zuschauern ebenfalls die beste Reichweite des Tages (ebenfalls ohne die Werte der «Tagesschau»).
Dem gegenüber funktionierte das Drama im Zweiten,
«Süßer Rausch», eher verhalten. Mit 4,11 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,0 Prozent ist man in Mainz sicherlich zufrieden, konkurrenzfähig zum Tatort ist man aber wahrlich nicht. Ebenfalls mit deutlichem Abstand zeigen sich die jüngeren Zuschauer, die bei nur 0,2 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 2,8 Prozent generieren können. Die absolut besten Tageswerte holte die
«Tagesschau» um 20 Uhr. Insgesamt schauten 6,67 Millionen Zuschauer die Nachrichten, der Marktanteil lag bei 23,0 Prozent. Die jüngeren Zuschauer dominierten den Markt mit einer Reichweite von 1,65 Millionen Fernsehenden und einem Marktanteil von 22,9 Prozent.