ProSieben bleibt «Route 4»-Abend weit unter dem Senderschnitt

Vor allem der «Talk danach» mit Klaas Heufer-Umlauf hatte es schwer.

Statt bis Mitternacht acht Folgen «The Big Bang Theory» zu senden, setzte ProSieben am Montagabend zur besten Sendezeit auf die 50-minütige Dokumentation «Route 4», die auf den Notstand im Mittelmeer aufmerksam machte. Die Seenotrettungsorganisation „Sea-Eye“ versucht seit Jahren Menschen vor dem Ertrinken zu retten, dennoch sterben tagtäglich Menschen auf der Flucht nach Europa auf tragische Weise. Das werbefreie Programm verfolgten am Abend 0,41 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einem Marktanteil von weit unterdurchschnittlichen 1,5 Prozent entsprach. In der Zielgruppe schalteten 0,31 Millionen 14- bis 49-Jährigen den preisgekrönten Film ein. Die Einschaltquote belief sich auf ebenfalls ausbaufähige 4,9 Prozent. Dass die Quote bei solch einem Thema sekundär ist, sollte klar sein. Allein, dass ProSieben sein Programm werbefrei freiräumt, verdient ein Lob.

Im Anschluss folgte «Route 4 – Der Talk danach», den Klaas Heufer-Umlauf moderierte. Der ProSieben-Moderator, der sich seit vielen Jahren für die Seenotrettung einsetzt, sprach eine Stunde lang mit der Journalistin Franziska Grillmeier, Sophie Weidenhiller von „Sea-Eye“, dem Geflüchteten Zain Alabidin Al Kathir und Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, über Seenotrettung, Flüchtlingsströme und politische Tatenlosigkeit. 0,25 Millionen blieben dran, darunter 0,20 Millionen Umworbene. Die Marktanteile sanken auf 0,9 Prozent bei allen und 3,3 Prozent bei den Jüngeren.

Ab 22:07 Uhr setzte der Unterföhringer Sender auf eine Doppelfolge von «Galileo Plus». Die Ausgaben „Schöner schneller Seoul“ und „Megacity London“ sorgten bis kurz nach Mitternacht für 0,33 und 0,23Millionen Zuschauer und Marktanteile von weiterhin schwachen 4,2 sowie 4,8 Prozent bei den Umworbenen. Aus der Zielgruppe stammten 0,19 und 0,13 Millionen 14- bis 49-Jährige. Bis 2:10 Uhr wiederholte man dann «Die Job-Touristen: Wir lernen jetzt was Richtiges», das noch für 0,11 Millionen interessant war. Die nächtliche Wiederholung konnte aber nicht mit den Erstausstrahlungen des vergangenen Herbsts mithalten und blieb bei 4,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen.
25.10.2022 08:59 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/137745