Nicht jedes TV-Format kann bahnbrechende Innovation mit sich bringen. Keine Frage. Aus «Klinik am Südring» jedoch «Südklinik am Ring» zu machen, erscheint schon dreist.
Seit Ende Oktober läuft bei RTLZWEI die
«Südklinik am Ring». Ein durchaus wohlbekannter Name für eine Show mit Klinik-Inhalten im Nachmittagsprogramm, oder? Es lohnt nicht auf den Inhalt oder die Handlungen einzugehen, es gleicht sich schlicht in allen Belangen mit dem seit 2016 laufenden Format
«Klinik am Südring». Nun hat man in Grünwald also in bester "schreib ruhig bei mir ab - aber veränder es ein bisschen, damit es keiner merkt"-Manier ein "neues" Format geschaffen, stellt sich noch die Frage nach dem Sendeplatz. «Klinik am Südring» läuft bei Sat.1 zuletzt in einer Doppelfolge ab 15:00 Uhr. Das geht also nicht, hier parallel laufen, würde das Ganze auffliegen lassen.
Viel später geht bei RTLZWEI jedoch nicht, denn mit «Köln 50667» und «Berlin - Tag & Nacht» ist der Vorabend gesetzt. Dann überlappen die Shows sich eben nur. Die
«Südklinik am Ring» startet um 16:00 Uhr mit seiner Doppelfolge. Diese Konstellation eröffnet hier jetzt die Möglichkeit eines direkten Vergleichs. Was läuft besser? Original oder Kopie? Sat.1 oder RTLZWEI? Wirklich Brisanz oder Spannung kommt dann doch nicht auf - der Sieger ist klar. Sat.1.
Die erste Episode am gestrigen Freitag holt 0,51 Millionen Zuschauer ins Haus, die Zweite steigert die Reichweite noch auf 0,64 Millionen. Die Marktanteile liegen mit 4,8 und 5,3 Prozent im grünen Bereich am Nachmittag, die Zielgruppe ist ab 15 Uhr mit 0,07 Millionen noch recht schwach, wird aber ab 16 Uhr mit 0,14 und 6,2 Prozent Marktanteil ebenfalls akzeptabel. Im Vergleich: RTLZWEI hat mit der «Südklinik am Ring» noch zu keinem Zeitpunkt derartige Reichweiten erreicht. Gestern wollten die erste Programmierung ab 16 Uhr 0,17 Millionen Zuschauer und damit 0,04 Millionen Umworbene sehen. Mit der zweiten Folge ab 17 Uhr sollten immerhin 0,25 Millionen Zuschauer und so 0,05 Millionen Werberelevante zustande kommen. Die Marktanteile steigerten sich dadurch von 1,4 auf 1,7 Prozent, sowie von 1,6 auf 1,9 Prozent.