Katrin Bauerfeind: Mit dem Crypto-Markt fällt ein ‚sinnloser Energiefresser weg‘
Seit wenigen Tagen ist der neue Podcast «Frau Bauerfeind rettet die Welt» online verfügbar. Quotenmeter sprach mit der Moderatorin über den Klimaschutz.
Hallo Frau Bauerfeind. Sie suchen in Ihrem Podcast «Frau Bauerfeind rettet die Welt» nach nachhaltigen Investments. Sind Sie eine Art «Höhle der Löwen» für gute Ideen?
Wenn schon, dann «Höhle der Löwin», so viel Gender muss sein, ich habe aber mit Johannes Strate und Ralph Caspers auch noch Männer an Bord, denn die Welt retten wir natürlich nur gemeinsam. Und zwar gemeinsam mit all den Projekten, die bei mir um 100.000 Euro für ihre Idee kämpfen.
Wie wird Nachhaltigkeit bei Ihnen definiert? Streaming hat zwar viel Plastik-Müll beseitigt, auf der anderen Seite fressen die Server-Farmen massig Energie…
Wenn jetzt der Crypto-Markt wegbröselt, fällt ein sinnloser Energiefresser ja schon mal weg, da ist so ein kleiner Podcast fast schon CO2-neutral. Bei mir geht es aber umso überraschende Projekte wie Brandmelder für den Wald oder die Ottobahn. Klingt erst mal wie Comedy, ist aber womöglich deutlich sinnvoller als Bitcoins...
Aldi & Co. haben vor einigen Jahren Plastiktüten aus dem Handel genommen. Ist damit schon viel geholfen?
Sie waren damit nur ein paar Jahre später dran als etliche Staaten in Afrika, die ja schon mal gezeigt haben, dass das geht. Insofern ja, das ist gut, aber es wäre noch mehr möglich.
Inwieweit muss der Gesetzgeber sanktionieren, dass Nachhaltigkeit wirkt? Apple verdient mit neuen Smartphones Milliarden und zahlt lieber Strafen als den Austausch von Akkus zu ermöglichen…
Olaf Scholz ist bislang noch nicht als Klimakanzler aufgefallen und die Politik muss endlich den Rahmen vorgeben, aber die Verantwortung nur bei der Politik zu suchen, greift auch zu kurz, denn es gibt ja auch kein Gesetz, das uns vorschreibt, iPhones zu kaufen. Hier ist leider einfach jeder einzelne gefragt. Ich weiß, es nervt, aber so isses leider.
Sie arbeiten mit Johannes Strate und Ralph Caspers als Juroren zusammen. Welche Expertise bringen beide Kollegen mit?
Johannes tourt mit Revolverheld mittlerweile per Zug. Rock ‘n’ Roll mit Bahncard sozusagen und das aus Umweltgründen. Und Ralph hat vermutlich jedes Umweltthema in seiner Sendung mehrfach behandelt, der ist quasi ein menschliches Umwelt-Lexikon.
«Frau Bauerfeind rettet die Welt» stellt 18 Ideen vor, es gibt 13 Ausgaben. Wie sind die Shows aufgebaut?
Es gibt eine Vorrunde mit neun Ausgaben, wo jeweils zwei Projekte gegeneinander antreten, dann drei Folgen „Recall“, also eine Art Halbfinale, und dann eine Folge, wo die 100.000 Euro verteilt werden. Es ist also ähnlich wie bei der Fußball-WM, nur ohne Ball.
Toyota gehört neben der Zurich Gruppe zu den Sponsoren Ihres Projekts. Nervt es Sie nicht, dass es günstiger ist, regelmäßig einen Neuwagen zu leasen, statt dasselbe Auto weiterzufahren?
Womöglich muss das ganze Konzept „Auto“ noch mal überprüft werden. Siehe die „Ottobahn“, und wer jetzt wissen will, was zur Hölle das ist, muss den Podcast hören.
Unsere Leser sind natürlich gespannt, was Sie ab Mitte Dezember auf die Ohren bekommen. Welche Start-Ups und Ideen haben Sie mitgebracht?
Ich will jetzt nicht noch mal die Ottobahn erwähnen, es geht aber auch um „nachhaltige“ Zahnpasta, alte Autobatterien, mit denen man beeindruckende neue Dinge anstellen kann und leckere Grillen. Also die Tiere, nicht das, was die Deutschen immer im Sommer machen.
Im Januar sind Sie wieder bei «Wer stiehlt mir die Show?» zu sehen. Würden Sie eigentlich auch gerne eine Staffel gegen Joko Winterscheidt antreten und wer sollte dann Ihren Part übernehmen?
Wenn er mich in der nächsten Staffel immer noch nicht fragt, manipuliere ich die Schlussrunde so, dass er immer verliert. Wenn ich dabei bin, sollte bitte Meryl Streep meinen Part übernehmen. Dann kann ich endlich mal mit ihr spielen und ich denke, so wirds dann für uns alle schön.
Ihr Podcast «Bauerfeind + Kuttner» startete im Sommer mit einem kleinen Eklat. Rückblickend: War dies zu viel Aufmerksamkeit für einen neuen Podcast?
Die Aufmerksamkeit liegt ja jetzt wieder auf den neuen Folgen. Und das ist auch gut so.
Vielen Dank für das Gespräch!
«Frau Bauerfeind rettet die Welt» gibt es auf allen Audio-Plattformen zu hören.