Für die neuen Spiele und Nebenfiguren wurde «Alice in Borderland» gelobt. Das Ende soll hingegen eine Katastrophe sein. Helfen andere Serien zum Bingen?
«Neuland» (seit 14. November in der ZDFmediathek))
Die schwer traumatisierte Berufssoldatin Karen Holt unterbricht unwillig ihren Auslandseinsatz in Mali, nachdem ihre Schwester spurlos verschwunden ist. Nach 20 Jahren kehrt sie in ihr Elternhaus zurück, um sich ihrer beiden Nichten anzunehmen. Ihre alte Heimat findet sie vollkommen gentrifiziert vor. Doch Alexandras Verschwinden wirft einen Schatten auf die vermeintliche Idylle und unter den Dächern der NachbarInnen und neuen FreundInnen brodelt es. Auch an der Grundschule der jüngsten Nichte spielen sich bedrohliche Dinge zwischen den Kindern ab. Was verbirgt sich hinter den hellen Fassaden der stattlichen Häuser? Wie hoch darf der Preis für die Optimierung des eigenen Lebensglücks und der eigenen Kinder sein? Und wozu ist man fähig, wenn man alles besitzt, aber die Angst, es zu verlieren, ständig da ist?
Süddeutsche: “ Es gibt gute Gründe, warum sich Neuland in der Kategorie spannende Unterhaltung mit Anspruch behauptet. Der wichtigste ist das innere Drama der tragenden Figur; die heimkehrende Karen Holt ist Berufssoldatin, die in Mali im Einsatz ist, aber auch schon in Afghanistan und im Kosovo Patrouille fuhr. Frau Major Holt ist verstockt, schroff, maulfaul, kriegstraumatisiert, hat ein massives Alkoholproblem und spricht in Visionen mit ihrer Schwester. Um diese zentrale Antiheldin baut das Drehbuch von Orkun Ertener gekonnt die Zerfallserscheinungen der beteiligten Familien auf.“
«Alice in Borderland» (2. Staffel seit 22. Dezember bei Netflix)
Die Spiele sind tödlicher und die Welt wilder und grausamer. Wird Arisu wieder in die wahre Welt zurückkehren – und wird es all das wert sein, was er verloren hat?
Collider: “Mit höheren Einsätzen und viel interessanteren Spielen und Charakteren ist Staffel 2 von «Alice in Borderland» eine spannende Fahrt, die nie langweilig wird. Die Spiele regen zum Nachdenken an und versetzen einen immer wieder in die Lage der Spieler, so dass man bis zum Ende dabei bleibt. Allerdings berauscht sich die Serie an ihren eigenen tödlichen Spielen und vergisst meist, sich mit ihren Themen zu befassen und entscheidet sich erst in der letzten Episode, die nicht viel dazu beiträgt, die Mythologie der Serie auf befriedigende Weise zu beenden.“
«Ein Sturm zu Weihnachten» (seit 16. Dezember bei Netflix)
Als Reisende und Belegschaft in den letzten Stunden vor Weihnachten wetterbedingt an einem Flughafen festsitzen, kommt es zwischen ihnen zu schicksalhaften Begegnungen.
Film-Rezensionen.de: “«Ein Sturm zu Weihnachten» spielt an einem Flughafen, der kurz vor Weihnachten so eingeschneit ist, dass ganz viele Menschen darin gestrandet sind. Das Ergebnis ist eine Serie, die zahlreiche Einzelschicksale im schnellen Wechsel präsentiert. Das kann man gut anschauen, auch wenn die Geschichten und Figurenzeichnungen nicht viel Tiefgang haben.“
«Emily in Paris» (seit 21. Dezember bei Netflix)
Ein Jahr nachdem Emily für ihren Traumjob nach Paris gezogen ist, gerät sie beruflich und in der Liebe an einen Wendepunkt, der sie dazu zwingt, Zukunftsentscheidungen zu treffen.
Decider: “Ein Teil des Charmes von «Emily in Paris» besteht darin, dass die Serie sich selbst nie zu ernst nimmt. Diese charmante Taktik wird auch in Staffel 3 angewandt, aber die Autoren bemühen sich erfrischend und effektiv, den Charakteren, Handlungssträngen und Beziehungsdynamiken diesmal etwas mehr Tiefe zu verleihen. Emily findet endlich ihren Platz in Frankreich, lernt die Sprache besser zu verstehen und fasst wieder Vertrauen in ihre Talente. Und die Serie wirft ein längst überfälliges Augenmerk auf die Nebenfiguren, indem sie ihr persönliches Leben, ihre Beziehungen, Interessen und Persönlichkeiten weiter erforscht.“
«Immer für dich da» (seit 2. Dezember bei Netflix)
Für Kate und Tully ist kein Hindernis zu groß, wenn es um ihre lebenslange Freundschaft geht. Doch könnte ein Fehltritt sie für immer entzweien?
Decider: “«Firefly Lane» kann manchmal ein wenig rührselig sein, aber es ist eine klassische tragikomische Geschichte über die beste Freundin, ähnlich wie «Beaches» und «Dead To Me». Die Serie lässt uns auf die Auflösung warten, aber wenn wir uns ihr nähern, wenn auch langsam, hat man das Gefühl, dass es sich lohnt. In dieser Staffel gibt es auch neue Charaktere, die sicherlich zur Dramatik beitragen werden.“