Das Unternehmen verriet, dass man ein gemeinsames Gebot für Europa vorbereitete.
Als am Montag bekannt wurde, dass Warner Bros. Discovery (WBD) und die Europäische Rundfunkunion (EBU) gemeinsam ein Gebot für die Medienrechte an den Olympischen Spielen abgegeben hatten, kam dies für viele in der Branche überraschend. Nicht zuletzt, weil Discovery Communications im Jahr 2015 (vor der Fusion) für Aufsehen sorgte, als das Unternehmen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Übertragungsrechte für 1,3 Milliarden Euro vor der Nase wegschnappte – direkt vor der Nase der EBU, die die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in ganz Europa vertritt, und der Agentur SportFive, die zuvor die Rechte besaß.
Hinter den Kulissen fanden bereits Gespräche zwischen Discovery und der EBU statt, ohne dass jemand davon wusste. Während der Spiele in Tokio trafen sich der Sportchef von Discovery, Andrew Georgiou (jetzt Präsident von Warner Bros. Discovery Sports Europe), und der Sportdirektor der EBU, Glen Killane, zu einem Mittagessen, um eine gemeinsame Bewerbung auszuloten. "Das war wirklich das erste ernsthafte Gespräch, das wir über eine Olympiabewerbung geführt haben", sagt Killane gegenüber „Variety“.
Das Ergebnis ist für beide Seiten hervorragend: Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat zahlreiche Vorteile für seine zahlreichen Mitgliedländer herausschlagen können. So haben die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in Finnland wieder die Möglichkeit, das Thema Eishockey zu beackern. Norwegen und Schweden konnten mit Warner Bros. Discovery keinen Deal aushandeln. Warner Bros. Discovery musste auch in den vergangenen Jahren schmerzhaft lernen, dass in vielen Ländern die Olympischen Spiele außerhalb der öffentlich-rechtlichen Sender keine Rolle spielen. In Deutschland fuhr man mit dem Rechtepaket keine tollen Werte ein.