Maxim Leo schreibt über einen Hochstapler, der in Berlin bei der Flucht aus der DDR geholfen haben soll.
Witzig, aber zugleich voller Wärme, rasant mit komischen, fast absurden und satirisch gewürzten Einflüssen - so lässt sich Maxim Leos Geschichte über den Antihelden und Hochstapler Michael Hartung mit wenigen Worten treffend beschreiben! Ein wenig Sentimentalität rundet den Roman gekonnt ab und macht ihn nicht umsonst zu einem Bestseller.
Die Geschichte spielt in Berlin und beginnt ganz unspektakulär in einer Videothek, die wenig erfolgreich vom Protagonisten des Romans, Michael Hartung, geführt wird. Der ist nicht gerade vom Leben verwöhnt und so normal, wie man nur sein kann. An einem Septembertag im Jahr 2019 betritt ein Journalist die Videothek und läutet damit ungewollt die Wende in Hartungs Leben ein. Dieser Journalist arbeitet an einer Reportage über eine Massenflucht aus der DDR, im Rahmen derer über 100 Menschen mit einer S-Bahn über den Bahnhof Friedrichstraße in den Westen fuhren und so dem verhassten Regime entkommen konnten. Bei seiner Recherche hat der Journalist alte Stasiakten gefunden, die Brisantes offenbaren. Und genau hier kommt der unscheinbare Videothekenbesitzer Michael Hartung ins Spiel: Er soll an der spektakulären Fluchtaktion beteiligt gewesen sein - genauer gesagt soll er, damals als Stellwerksmeister am besagten Bahnhof Friedrichstraße beschäftigt, sie überhaupt erst ermöglicht haben.
Anfänglich gibt Hartung sein Mitwirken an dieser Aktion nicht zu. Eine recht ansehnliche Geldsumme ändert aber seine Meinung und er gesteht, dass die Geschichte sich genauso zugetragen hat.
Von dem Punkt an steht Michael Hartungs Leben auf dem Kopf und nichts ist mehr, wie es war. Die Presse reißt sich um ihn, er steht im Mittelpunkt des medialen Lebens und wird sogar vom Bundespräsidenten empfangen. Ganz schön viel für einen bis dato erfolglosen Videothekenbesitzer, dem ein so öffentliches Leben völlig fremd ist. Und damit nicht genug: Ein Verlag möchte ein Buch mit seiner Geschichte veröffentlichen und sogar von einem Kinofilm ist die Rede. Hartung genießt nach nur kurzer Unsicherheit diese "neue" Leben, das sich so leicht und dabei immer ein bisschen wie ein Traum anfühlt.
Käme nun nicht die Liebe dazwischen, denn in all dem Trubel um seine Person lernt Hartung die jüngere Paula kennen. Die beiden verlieben sich ineinander, was zunächst kein Problem ist. Allerdings nur, bis Hartung erfährt, dass Paula als Kind in einer ganz bestimmten S-Bahn saß - in genau der, die von ihm umgeleitet wurde. Verstrickt in einen undurchdringlichen Schlamassel aus Lügen und Unwahrheiten, muss Hartung nun eine Lösung finden, um aus der vertrackten Situation herauszukommen. Oder ist es dafür vielleicht schon viel zu spät?