Angst vor Streik: Produktionsmittel abgezogen

Fernsehsender und Streamingdienste ziehen ihre Produktionen aus Los Angeles ab.

Laut einem neuen Bericht von FilmLA ist die Fernsehproduktion in Los Angeles in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 aufgrund von Sparmaßnahmen in der Branche und der allgemeinen Sorge vor einem Streik stark zurückgegangen. Insgesamt sanken die Produktionstage vor Ort um 24 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022. Der größte Teil des Rückgangs entfiel auf das Fernsehen, das im gleichen Zeitraum um 35,8 Prozent zurückging.

"Die Zahlen sind schlimmer, als wir erwartet haben", sagte Paul Audley, Präsident von FilmLA. FilmLA meldet seit drei Quartalen Rückgänge gegenüber dem Vorjahr, da der Produktionsschub nach der Covid-Krise nachgelassen hat. Audley merkte aber auch an, dass die Studios ihre Content-Strategie überdenken, und dass ein Streik der WGA befürchtet wird, was einige Entscheidungen über künftige Produktionen auf Eis gelegt hat.

Das Reality-TV, das von der WGA nicht erfasst wird, verzeichnete ebenfalls einen starken Rückgang von 37,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022. Diese Zahl lag jedoch weiterhin über dem Fünfjahresdurchschnitt. Die anderen großen Rückgänge betrafen TV-Dramen (-40,4 Prozent) und TV-Pilotsendungen (-88,3 Prozent). Die Zahl der Pilotfilme ist rückläufig, da die Branche zu direkten Serienaufträgen übergeht. Laut Audley ist ein Großteil des Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr darauf zurückzuführen, dass Fernsehproduktionen ihre erste Episode nicht mehr als "Pilotfilm" einstufen, wenn die Serie bereits bestellt wurde.
20.04.2023 09:16 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/141676