«Kreis runde Sache»: Speichelprobe für Quiz-Teilnehmer

„Was Harald Schmidt kann, kann ich schon lange.“ Dieser Satz wird Reinhold S. – Freunde dürfen auch Luis M. zu ihm sagen - nach dem zweiten Besuch des ARD-Zotenkönigs bei „Wer wird Millionär?“ durch den Kopf gegangen sein. Haare wachsen lassen, anderen Pulli anziehen und das nächste Mal besser antworten. Gesagt, getan, gescheitert. Schade um die 64.000 Euro, die S. nun nicht in seinen Tuntenhausener Pferdestall investieren kann.

Bei RTL überlegt man sich unterdessen, die Teilnahmebedingungen komplexer zu machen: Bereits bei der Telefonbewerbung soll die Stimme des Kandidaten künftig analysiert werden – ähnlich wie derzeit in Potsdam. Zudem genügt in Zukunft nicht mehr ausschließlich die Passkontrolle, um in die Augen des Fragen stellenden Einbauküchen-Experten blicken zu dürfen. Auch ein von Jauch durchgeführter IQ- und Erste-Hilfe-Test ist demnächst Pflicht. Dass auch Fingerabdruck, Speichelprobe und Urinabgabe bald zum Standart-Programm für Quiz-Teilnehmer gehören werden, versteht sich von selbst.

Generell soll auch das „Wer wird Millionär?“-Studio nach der Sommerpause komplett verändert werden, um gegen Angriffe von außen gewappnet zu sein. Das neue Ambiente soll nach den Vorstellungen von RTL den berühmten Vorbildern Guantanamo und Alcatraz ähneln. Die Kameras dienen ab September nicht mehr ausschließlich der reinen Ausstrahlung in die heimischen Wohnzimmer, sondern sind zugleich Teil der neuen Überwachungsmaßnahmen.

Neben den Fragen wird Jauch außerdem auf seinem Monitor einen Einblick in die bundesweiten Fahndungsakten der Polizei erhalten. Sicher ist sicher. Sollten schließlich noch Restzweifel an der Echtheit der Kandidaten bestehen, wird der „heiße Stuhl“ kurzerhand zum Schleudersitz umgebaut.

Die nächste Ausgabe von „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag bei Quotenmeter.de.
26.04.2006 13:30 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Quotenmeter.de Kurz-URL: qmde.de/14254