PGA Golf und LIV Golf wollen fusionieren

Der Neuling hat es unter anderem geschafft, ein paar Stars abzujagen.

Der traditionsreichste Golfanbieter und der Emporkömmling, der ihm das Geschäft wegnehmen wollte, haben sich auf eine Fusion geeinigt. In einer erstaunlichen Entwicklung hat die PGA Tour zugestimmt, ihre kommerziellen und geschäftlichen Rechte mit den golfbezogenen Aktivitäten des saudi-arabischen Public Investment Fund zusammenzulegen, zu dem auch die aufstrebende Liga LIV Golf und die europäische DP World Tour gehören. Die beiden Seiten waren monatelang in einen Rechtsstreit verwickelt gewesen.

"Nach zwei Jahren der Unterbrechung und Ablenkung ist dies ein historischer Tag für das Spiel, das wir alle kennen und lieben", sagte Jay Monahan, der Commissioner der PGA Tour. "In Zukunft können die Fans darauf vertrauen, dass wir gemeinsam das Versprechen einhalten werden, das wir immer gegeben haben – den Wettbewerb der Besten im professionellen Golf zu fördern und dass wir uns verpflichtet fühlen, die Zukunft des Spiels zu sichern und voranzutreiben."

LIV hat im vergangenen Jahr versucht, den amerikanischen Profigolfsport aufzumischen, indem es Spitzenspieler wie Brooks Koepka, Dustin Johnson und Phil Mickelson mit aufsehenerregenden Verträgen und überdimensionalen Turnierpreisen umworben hat. Im Januar schloss der zu Nexstar Media gehörende Fernsehsender CW einen mehrjährigen Vertrag über die Rechte zur Übertragung von 14 globalen LIV-Golf-League-Live-Events im Jahr 2023 ab und wird die Veranstaltungen live auf seiner App streamen. Die Wochenendturniere werden samstags und sonntags live auf dem linearen Sender übertragen und freitags online gestreamt. Die Einschaltquoten waren zwar nicht sehr hoch, aber durch den Pakt wird zum ersten Mal in der Geschichte des Senders Sport auf The CW ausgestrahlt, was dazu beiträgt, große Teile des Wochenendprogramms des Senders zu füllen.

Als Ergebnis der Fusion erklärten sich beide Seiten bereit, ihre rechtlichen Manöver gegeneinander einzustellen. Sie einigten sich aber auch auf neue Sicherheitsvorkehrungen, die LIV daran hindern, PGA-Tour-Stars abzuwerben. Die Vereinbarung verbietet die Anwerbung von PGA-Tour- oder LIV-Golf-Mitgliedern durch das jeweils andere Unternehmen.
10.06.2023 13:36 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/142776