Götz George: Warum ich in Italien glücklicher bin
Götz George (67) würde sich gerne als Komödiant betätigen und auch mit Partnerinnen spielen, die nicht erheblich jünger sind als er. „Ich bin eigentlich ein lustiger Mensch. Leider sind viele Stoffe, die mir auf den Tisch kommen, resignativ. Wenn man mir heute eine entsprechende Rolle anbieten würde, könnten Sie erleben, wie komisch ich sein kann“, erklärt der Kino- und TV-Star in einem Interview mit der Fernsehzeitschrift Gong. Der gebürtige Berliner und «Schimanski»-Darsteller bekennt: „Die großen Lehrmeisterinnen in meinem Liebesleben waren immer ältere Frauen“.
„Je älter und erfahrener ich werde, desto besser werde ich als Schauspieler. Ich kann Trauer besser spielen, weil ich weiß, was Trauer ist. Ich kann körperlichen Schmerz besser spielen, weil ich ihn erfahren habe“, unterstreicht Götz George. Er ist am 10. Mai in der ARD, mit Dagmar Manzel (47) als Partnerin, in dem Sozialdrama „Als der Fremde kam“ als desillusionierter Gewerkschafter zu sehen. Im Kino mimt er, mit Claudia Michelsen (37) an seiner Seite, einen Witwer auf Freiersfüßen – in «Maria an Callas» (startet am 4. Mai).
Götz George verbringt heute den Großteil des Jahres in Italien. „Für mich ist dieses Land ein großer Freiraum. Alles, was ich gerne habe, erfahre ich dort: Ein freieres Leben, bessere Luft. Unerkanntsein, Einsamkeit. In Italien kann ich mein Leben leben ohne die Hektik der Medien, ohne diese unsäglichen Schlagzeilen, die ich hier lesen muss. Als ich kürzlich «Schimanski» drehte, tobte gerade die Debatte um Oliver Kahn. Schon als ich das las, verging mir das Hiersein. Als ob es nichts Wichtigeres gibt“, schildert der Künstler und Vater der 40-jährigen Tanja in der Gong. Auch deutsche Finanzämter verdrießen ihn: „Ich bin manchmal sehr wütend über das, was wir hier abdrücken müssen und wie die Steuerpolitik läuft“
28.04.2006 17:46 Uhr
• Gustav Jandek
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Quelle: Gong
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