Im Zuge der Umstrukturierung stellt der öffentlich-rechtliche Sender zahlreiche Formate ein.
Ein ernüchterndes Urteil sprach der SWR vor wenigen Wochen über das klassische Fernsehen am Vorabend: „Die Daten der Medienforschung sagen aus, dass das klassische Fernsehen am Vorabend immer mehr zum Nebenbei-Medium wird. Fernsehen läuft im Hintergrund, während man ganz andere Alltagsdinge erledigt, wie z. B. das Abendessen“, so der SWR Anfang Juni. Deshalb wird man ab dem 3. Juli sein Programm anpassen und einen neuen Vorabend präsentieren. So werden die beiden Magazine
«Landesschau Rheinland-Pfalz» und
«Landesschau Baden-Württemberg» im SWR Fernsehen um eine halbe Stunde auf 75 Minuten verlängert und beginnen jeweils um 18:15 Uhr.
Die Umstrukturierung hat derweil zur Folge, dass gleich sieben Formate, die bisher auf dem Sendeplatz um 18:15 Uhr beheimatet waren eingestellt werden. Dazu zählen
«Mensch Heimat»,
«Fahr mal hin»,
«Die Rezeptsucherin»,
«MarktFrisch»,
«made in Südwest»,
«natürlich!» und
«Mensch Leute». „Die Landesschau Rheinland-Pfalz und die Landesschau Baden-Württemberg gehören zu den erfolgreichsten Formaten des SWR – im Fernsehen, wie auch im Digitalen“, erklärt SWR-Intendant Kai Gniffke, der hinzufügt: „Mit der Reform des Vorabendprogramms im SWR schaffen wir noch mehr Platz für Geschichten von Menschen und Heldinnen und Helden des Alltags aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Wir bieten mehr Abwechslung und Vielfalt in den Geschichten und stärken dabei gleichzeitig die Zusammenarbeit und die Synergien in den Redaktionen.“
Konkret sieht die Zusammenarbeit vor, dass manchen Rubriken in beiden Sendungen ausgestrahlt werden sollen. So zum Beispiel in
«Rheingeschichten», mit Porträts von Menschen, die am Rhein leben oder arbeiten – an dem Fluss, der die beiden Bundesländer verbindet. Auch Handwerker oder Tierhelfer in Tierheimen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg werden regelmäßig bei ihrer Arbeit begleitet. In der Rubrik
«Lohnt sich das?», eine Kooperation mit dem BR, verraten Menschen, wie viel sie in ihren jeweiligen Berufen verdienen und wie sie damit auskommen. Einen amüsanten Blick ins Fernseh-Archiv gewährt die Reihe
«Retro». Gemeinsam produziert und ebenso in beiden Magazinen gesendet, erfahren die Zuschauer täglich in einer längeren Reportage aus Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz, wie sich Alltags-Helden aus dem Südwesten den Herausforderungen ihres Lebens stellen. Sei es bei der Polizeikontrolle, der Arbeit auf dem Bauernhof oder auf einer Baustelle. „Mit der Änderung soll es für das Publikum leichter werden, jederzeit in die Sendung hineinzufinden“, wie der SWR betont.
Personell bleibt ab kommenden Montag alles beim Alten. Auch bekannte und erfolgreiche Rubriken wie
«Hierzuland» in Rheinland-Pfalz oder Serien wie
«Sonja in...» mit Sonja Faber-Schrecklein in Baden-Württemberg bleiben erhalten, genauso wie die regionalen und informativen Wetterbeiträge sowie
«Gut zu wissen».