ABC nimmt «Commander in Chief» aus dem Programm

Diverse Schlagzeilen und Personalwechsel sowie die damit verbundenen Programmänderungen in Bezug auf die Serie «Commander in Chief» haben ABC nun veranlasst, die Serie mit sofortiger Wirkung aus dem Programm zu nehmen.

Diese Maßnahme gilt vorerst bis zum Ende der laufenden TV-Season. Die drei bisher nicht ausgestrahlten Episoden kommen nach vorläufigen Planungen erst im Juni zur Ausstrahlung. Zu diesem Zeitpunkt ist die werbeträchtige TV-Zeit vorbei und die Sender können ihre weniger erfolgreichen Programme zu Ende ausstrahlen. Den bisherigen Sendeplatz von «Commander in Chief» am Donnerstagabend übernimmt ab sofort das Newsmagazin «Primetime».

Das es soweit kommen würde, vermochte zum Start von «Commander in Chief» niemand mutmaßen. Mit über 16 Mio. Zuschauern im Schnitt, deuteten die ersten vier Episoden auf einen erneuten Glücksgriff von Seiten ABC hin. In den darauf folgenden Wochen und Monaten kam es jedoch durch interne Meinungs-Verschiedenheiten und Personal-Diskussionen zu erheblichen Drehverzögerungen. Diese führten sogar so weit, dass die Serie im November aus dem Programm genommen werden musste, um dem Drehplan wieder gerecht zu werden.

Die Rückkehr im Januar 2006 verlief weniger euphorisch als der Start im September, trotzdem schalteten in den drei Januar-Episoden weit über 10 Mio. Zuschauer ein. Nach einer weiteren Sendepause von Ende Januar bis Mitte April bekamen die Verantwortlichen des Senders und der Serienproduktion aber eine deutliche Quittung des Zuschauers ausgestellt. Die Quoten sanken von eingangs 8,2 (13. April) auf 6,51 Mio. Zuschauer (27. April). Die Zahlen der letzten Ausstrahlung gab nun den Ausschlag für eine vorzeitige Absetzung, da sich die amerikanischen Networks derzeit in den für die Werbewirtschaft besonders wichtigen Mai-Sweeps befinden und kein Sender ein wirtschaftliches Risiko eingehen möchte.

Zudem wurde an der letzten Episode scharfe Kritik von Außen geübt. So würde die Stadt Hyattsville in der fraglichen Episode als gewalttätig und kriminell dargestellt. ABC bedauerte diesen Vorfall, betonte aber, das die Serie fiktional sei und die Geschehnisse in Hyattsville aus rein dramaturgischen Gründen in die Geschichte eingeflossen sind.
03.05.2006 18:41 Uhr  •  Torben Gebhardt  •  Quelle: Reuters / Hollywood Reporter Kurz-URL: qmde.de/14351