Feli from Germany – Münchnerin in den USA berichtet über kulturelle Unterschiede
Vor sechs Jahren entschied sich die gebürtige Münchnerin für ein dauerhaftes Leben in Cincinnati. Die Unterschiede zum Leben in Deutschland teilt sie auf ihrem YouTube-Kanal.
Es gibt nicht wenige Menschen, die sich für ein Leben in einem anderen Land entscheiden. Dazu gehört auch die Münchnerin Felicia Hofner, der es nach einem Auslandssemester in den USA so gut gefiel, dass sie schließlich dortblieb. Dass zwischen den beiden Ländern einige kulturelle Unterschiede existieren, ist sicherlich kein Geheimnis, doch die Webvideoproduzentin hat diese zum Inhalt ihres YouTube-Kanals gemacht. Inzwischen folgen ihr 457.000 Abonnenten, die sich für die verschiedenen Eigenarten zwischen den beiden Ländern interessieren.
Felicia Hofner wurde 1994 in München geboren und wuchs dort auf. Während ihres Bachelor-Studiums an der LMU entschied sie sich im Alter von 22 Jahren 2016 für ein Auslandssemester in Münchens Partnerstadt Cincinnati im Bundesstaat Ohio. Sie kam von Anfang an gut mit der Lebensweise dort klar, mochte den vielen Smalltalk und die Offenheit der Menschen. Ihr Leben in München erschien ihr seit dem Abitur sehr geregelt und erwachsen. Stattdessen konnte sie im College in den USA aus dem Alltag ausbrechen und ihr Leben dort viel mehr genießen. Hofner kehrte immer öfter zurück in die USA und nachdem sie bei der Green-Card-Lotterie Glück hatte, darf sie nun seit August 2019 dauerhaft in den Vereinigten Staaten bleiben.
Vermutlich hätte sie ihren YouTube-Kanal nie gestartet, wenn sie in Deutschland geblieben wäre, doch die unterschiedlichen Lebensweisen brachte sie auf zahlreiche Ideen. So entstand ihr Kanal bereits 2017 und in ihren ersten Videos berichtet sie beispielsweise auch über das College-Leben in den USA. Zudem begann sie damit zahlreiche Themen in den beiden Ländern zu vergleichen, darunter etwa Small Talk, Dating, Weihnachten, sexuelle Aufklärung in der Schule, Sport, Autofahren, Alkohol oder Haustiere. Zusätzlich bringt sie ihren amerikanischen Zuschauern auch das ein oder andere Wort auf Deutsch bei. Obwohl ihre Zuschauer sowohl aus Deutschland als auch aus den USA kommen, entschied sie sich schon früh dazu, auf ihrem Kanal beinahe ausschließlich Englisch zu sprechen. Das begründete Hofner damit, dass die meisten Deutschen auch Englisch verstehen, während dies andersherum nicht von den Amerikanern erwartet werden kann.
Mit über sechs Millionen Klicks ist ein Video darüber, wie man deutsche Marken richtig ausspricht, mit Abstand am gefragtesten auf den Kanal. Dahinter folgen ein Video, in dem die YouTuberin auf ein anderes Video mit dem Titel „Top 10 Reasons not to live in Germany“ reagiert und ein weiteres, in dem sie über den Umgang mit dem zweiten Weltkrieg in Deutschland spricht. Weiterhin gibt sie Tipps, wie man gut einen deutschen Akzent nachmachen kann oder erzählt, was man wissen muss, bevor man Deutschland besucht. Natürlich berichtet die 29-Jährige aber auch darüber, was ihr an den USA so gut gefällt, warum sie sich für ein Leben dort entschieden hat und auf welche amerikanischen Dinge sie nicht mehr verzichten möchte.
Ein häufiger Gast auf ihrem Kanal ist zudem Hofners Freund Ben. Die beiden erzählen über ihre interkulturelle Beziehung oder er berichtet von seiner ersten Reise nach Deutschland und seinen Eindrücken dort sowie dem ersten Besuch auf dem Oktoberfest. Zudem sprich die YouTuberin in einem Video beispielsweise einen Tag lang nur auf Deutsch mit ihm oder versucht, ihm ein bisschen Deutsch beizubringen. Auch auf ihre Reisen nach Deutschland oder an verschiedene Orte in den USA können ihre Zuschauer sie begleiten. Zudem betreibt die Webvideoproduzentin einen Online-Shop, in welchem beispielsweise T-Shirts, Hoodies, Bierkrüge, Mützen, Tassen, Sticker oder Schlüsselanhänger erworben werden können. Diese Tragen Aufschriften wie „Feli From Germany“, „Servus“, „Prost“, „Sommer, Sonne, Radler“, „Ein Helles & eine Breze!“ oder „I only understand train station“.
16.07.2023 12:05 Uhr
• Laura Friedrich
Kurz-URL: qmde.de/143652