Die Kritiker: «48 Stunden Barcelona»


Story
Carla Larsen will eigentlich mit ihrem Mann Peter nach Ecuador fliegen, um dort ihr Adoptivkind, den fünfjährigen Ruben, in Empfang zu nehmen. Die beiden stecken in den Planungen, und schon geht es los - die Reise nach Ecuador. Das Taxi steht vor der Tür, beide steigen ein - Auf einmal gesteht Peter seiner Frau, dass er die Adoption rückgängig machen will und alles abgeblasen hat. Kurzerhand lässt Carla den Taxifahrer anhalten und wirft Peter wortwörtlich aus dem Taxi und macht sich allein auf den Weg zu Ruben.

Als sie am Flughafen ankommt, wird sie darüber informiert, dass ihre Maschine gecancelt wurde und in absehbarer Zeit keine Direktflüge mehr nach Quito gehen. Nun beschließt sie, über Barcelona zu fliegen, um von dort aus einen Anschlussflug zu buchen.

Im Flugzeug sitzt sie neben Raul, einem spanischen Künstler. Er leidet unter panischer Flugangst und klammert sich buchstäblich an Carla. Als Dankeschön für Carlas Hilfe schenkt Raul ihr ein Bild, dass er angeblich gemalt hätte. Als beide in Barcelona landen, sieht es so aus, als ob sie sich nie mehr wiedersehen werden. Als Carla einige Minuten später mit diesem Bild den Zoll passiert, ahnt sie nicht, dass sie gerade ein sehr wertvolles, gestohlenes Bild nach Spanien schmuggelt! Raul verfolgt Carla und beide gehen gemeinsame Wege, doch Carla weiß nicht, warum Raul sie nicht in Ruhe lässt. Raul und Carla steht eine wilde Hetzjagd mit deutscher und spanischer Polizei bevor - und der Auftraggeber des Kunstraubes lässt ebenfalls nicht locker und bringt Rauls Schwester Lourdes in seine Gewalt.
Und auch Carla ist persönlich in einen Eklat gekommen: Wird die Adoption noch stattfinden können?

Darsteller
Jessica Schwarz («Die wilden Hühner») ist Carla
Ximo Solano («Mentiras») ist Raul
Armin Rohde («Die Bluthochzeit») ist Kurt
Lluis Homar («Reinas») ist Antonio
Diana Palazón («El Palo») ist Lourdes
Ercan Durmaz («Feuer») ist der türkische Taxifahrer
Nicki von Tempelhoff («Die Familienanwältin»)ist Peter

Kritik
«48 Stunden Barcelona» bietet in der ersten halben Stunde wenig Spannung. Erst nach zirka 30 Minuten Laufzeit beginnt der Film mit aufregenden Elementen. Der Handlungsstrang um den Kunstraub zieht sich wie Kaugummi, bevor am Ende das Finale eher abrupt vollzogen wird. Durch die Liebesgeschichte zwischen Raul und Carla wird dieser Kritikpunkt ein wenig entschärft, da die gefühlvollen Szenen den langsamen Ablauf der Haupthandlung etwas aufwerten und teilweise ankurbeln.

Mit Armin Rohde und Jessica Schwarz wurden zwei sehr gute Darsteller engagiert. Beide haben viel Erfahrung durch Kinofilme gewonnen, die sich auch im Film zeigt. Beide geben ihren Rollen Tiefe und Armin Rohdes Figur als fauler deutscher Kommissar erregt des Öfteren die Lachmuskeln des Zuschauers. Aber durch das gestreckte Drehbuch sind manchen Szenen nicht so gelungen, wie sich der Zuschauer es womöglich gewünscht hätte.

Auch die spanischen Darsteller geben viel Gefühl in ihre Rollen, die in der deutsch-spanischen Koproduktion mitwirkten. Die musikalische Untermalung mit spanischsprachiger Musik ist gelungen, aber der instrumentale Teil des Soundtracks gelingt an einigen Stellen überhaupt nicht und passt sich nicht an die eigentlich wichtige Situation an.

Das ZDF zeigt «48 Stunden Barcelona» am Montag, 8. Mai 2006, um 20.15 Uhr.
05.05.2006 22:36 Uhr  •  Fabian Böhme Kurz-URL: qmde.de/14386