Rundschau: Zum Bingen

«Futurama» ist zurück aus der Zukunft und bleibst sehr selbstreferentiell. Paramount+ hat eine Action-Serie im Angebot, die lediglich zum Zeitvertreib neben dem Smartphone nutzen kann.

«Futurama» (Staffel 11 seit 24. Juli bei Disney+)
Neue Zuschauer können einfach direkt in die Serie einsteigen und langjährige Fans werden die Auflösung zu jahrzehntelang währenden Rätseln erkennen - darunter Entwicklungen in der epischen Liebesgeschichte zwischen Fry und Leela, der mysteriöse Inhalt von Nibblers Katzenklo, die geheime Geschichte des bösen Roboter-Weihnachtsmanns und der Verbleib von Kifs und Amys Kaulquappen. Während die Crew die Zukunft von Impfstoffen, Bitcoin, Cancel Culture und Streaming-TV erforscht, gibt es gleichzeitig eine völlig neue Pandemie in der Stadt.

Die Zeit: “Trotz der Freude über das Wiedersehen mit den schrägen Protagonisten überwiegt nun jedoch das Gefühl, dass Futurama mit seiner elften Staffel eine Chance vergibt. In einer Zeit, in der sich unsere Zukunftsvorstellungen durch Klimawandel und neue Technologien verändern und Autoritarismus sowie Wissenschaftsfeindlichkeit um sich greifen, wirkt Futurama überraschend zahm und selbstreferenziell.“



«The Last King of the Cross» (seit 4. Juli bei Sky)
Als Kind einer armen libanesischen Migrantenfamilie hat John Ibrahim (Lincoln Younes) im australischen Sydney kaum Aufstiegschancen. Doch zusammen mit seinem Bruder Sam (Claude Jabbour) wird er zum Nachtclub-Mogul und erobert Sydneys Rotlichtviertel Kings Cross. Die aufwendig produzierte Gangsterserie von Sky entstand nach Ibrahims gleichnamiger Bestseller-Autobiografie.

Süddeutsche: “Inhaltlich lässt sich zumindest für die ersten drei Folgen festhalten, dass das Potenzial der Geschichte nicht genutzt wurde. Innerhalb kürzester Zeit, beziehungsweise innerhalb einer Kamerafahrt in der zweiten Folge, wird der junge John Ibrahim zum Mann. Reichlich Muskeln und geschleckte Haare inklusive. Davor und danach: Streitigkeiten zwischen Club-Besitzern und anderen Gestalten des Nachtlebens, wobei sich nahezu jeder Konflikt innerhalb kürzester Zeit überdeutlich anbahnt, ebenso schnell eskaliert und dann wie aus dem Nichts auch wieder beruhigt.“



«Minx» (Staffel 2 seit 21. Juli bei Starz)
Das Format spielt im Los Angeles der 1970er Jahre und dreht sich um Joyce (Ophelia Lovibond), eine aufrichtige junge Feministin, die sich mit einem schmierigen Verleger (Jake Johnson) zusammentut, um das erste Erotikmagazin für Frauen zu gründen. In der zweiten Staffel müssen sich Doug und Joyce mit dem explosionsartigen Erfolg von Minx auseinandersetzen, der mehr Geld, Ruhm und Versuchungen mit sich bringt, als sie beide bewältigen können.

Variety: “Joyce und Doug haben sich in der letzten Staffel als Geschäftspartner getrennt, obwohl die Verschmelzung ihres feministischen Intellekts mit seinem sensationslüsternen Instinkt dem Magazin sein Ethos als Erotikmagazin für denkende Frauen verliehen hat. ("Minx" ist lose inspiriert von der realen Zeitschrift Viva, die 1973 vom Penthouse-Magnaten Bob Guccione gegründet wurde). Es überrascht nicht, dass sich die beiden in Staffel 2 schnell versöhnen, doch schon bald stößt eine dritte Mitarbeiterin hinzu.“



«Special Ops: Lioness» (seit 23. Juli bei Paramount+)
Die Serie ist inspiriert von einem echten Programm des US-Militärs und erzählt die Geschichte von Joe (Saldaña), die versucht, ihr privates und berufliches Leben als Kopf der CIA im Kampf gegen den Terror unter einen Hut zu bringen. Im Rahmen des Lioness-Programms, das von Kaitlyn Meade (Kidman) und Donald Westfield (Kelly) geleitet wird, rekrutieren sie die aggressive Marine-Soldatin Cruz (De Oliveira). Joe und Cruz ermitteln zusammen undercover unter Terroristen, um einen Terroranschlag zu verhindern.

The Hollywood Reporter: “Das Drehbuch scheint davon auszugehen, dass die meisten Zuschauer ohnehin nur halb hinschauen, während sie auf ihrem Handy durch Facebook scrollen. So fällt wahrscheinlich weniger auf, dass (zum Beispiel) die Zeitleiste in einem unberechenbaren Tempo zu springen scheint - manche Ereignisse, die scheinbar Wochen auseinander liegen, entpuppen sich als Tage, während ganze Monate vergehen, ohne dass auch nur eine Bildunterschrift auf dem Bildschirm darauf hinweist, wie viel Zeit vergangen ist.“



«Praise Petey» (seit 21. Juli bei Freeform/Hulu)
Petey, ein It-Girl aus New York, hat alles, bis ihr Leben aus den Fugen gerät. Doch als sie sich in die Modernisierung des Kleinstadtkults ihres Vaters "einmischt", beginnt ein neues Leben.

Time: “Während sich so viele animierte Serien für Erwachsene an männliche Millennials richten, die in ihrer Entwicklung steckengeblieben sind, hat «Praise Petey» eine erfrischend respektlose weibliche Perspektive, die die Serie zu einem klugen ersten Vorstoß in dieses Genre für einen Sender macht, der junge Frauen bereits mit schrillen Perlen wie «Single Drunk Female» und «Cruel Summer» umworben hat.“

28.07.2023 12:40 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/143965