22 Folgen umfasste auch die zweite Staffel des «Navy CIS»-Ablegers. Sat.1 zeigt alle Folgen am Stück – inklusive des Crossovers mit «NCIS» und «NCIS: L.A.».
Das deutsche Fernsehen ohne Krimi-Formate wäre ein ziemlich leeres Sendeumfeld. Während die öffentlich-rechtlichen Sender vorwiegend auf Eigenproduktionen zurückgreifen, setzt das Privatfernsehen seit Jahrzehnten auf Einkäufe aus den USA. Sat.1 hat «Navy CIS» im Jahr 2005 nach Deutschland gebracht, anderthalb Jahre nach dem US-Start. Die Serie ist bei CBS nach wie vor auf Sendung und brachte inzwischen mehrere Ableger hervor. Der neueste Spin-off spielt auf Hawaii, der jüngst für eine dritte Staffel verlängert wurde.
Die zweite «Navy CIS: Hawaii»-Runde feierte am 14. März 2023 Deutschlandpremiere, die erste von 22 Folgen verbuchte eine Reichweite von 1,47 Millionen Zuschauern. Der Marktanteil am Dienstagabend belief sich auf solide 5,4 Prozent. Zur besten Sendezeit wurden 0,40 Millionen Jüngere gemessen, sodass ordentliche 6,8 Prozent heraussprangen. Damit bewegte man sich auf einem ähnlichen Niveau wie der Serienpremiere im April 2022. Doch bereits die zweite Folge konnte das Level nicht halten. Auf dem Gesamtmarkt brach man auf 1,28 Millionen und 4,6 Prozent ein. In der Zielgruppe waren noch 0,32 und 5,4 Prozent drin. Noch schlechter lief es Ende März, als nur 0,30 Millionen 14- bis 49-Jährige für maue 5,0 Prozent führten. Insgesamt schalteten 1,42 Millionen, was 5,2 Prozent nach sich zog.
Im April dümpelte «Navy CIS: Hawaii» auf diesem Niveau vor sich hin. Es wurden maximal 1,40 Millionen Zuschauer gemessen (18. April), in der Zielgruppe reichte es zweimal für 6,4 Prozent (4. und 18. April). Im Mai ging es zunächst mit schwachen 1,13 und 1,09 Millionen Zuschauern weiter. Der Marktanteil wurde Ende April und zweimal im Mai auf jeweils 4,1 Prozent beziffert. In der Zielgruppe setzte es enttäuschende 5,0 Prozent. Am 16. Mai wendete sich allerdings das Blatt, denn Sat.1 setzte auf das Serien-Crossover aus «NCIS», «NCIS: L.A.» und eben den hawaiianischen Ermittlern, die an jenem Abend erst ab 21:15 Uhr on air gingen. Die Sehbeteiligung erhöhte sich auf 1,47 Millionen, was den Marktanteil auf verhältnismäßig gute 5,9 Prozent hob. In der Zielgruppe generierten 0,39 Millionen Umworbene ordentliche 7,1 Prozent. In den Wochen danach ergab sich zunächst wieder das gewohnt schwache Bild. Die beiden letzten Mai-Episoden brachten 1,15 und 1,14 Millionen Zuschauer sowie 5,0 und 5,5 Prozent in der Zielgruppe.
Der Juni bestand lediglich aus drei Folgen, wobei die erste sogar weniger als eine Million Zuschauer unterhielt (0,99 Mio.). Nichtsdestotrotz war ein leichter Aufwärtstrend in der Zielgruppe zu erkennen. Die Reichweiten verblieben zwar weiter bei weniger als 300.000 jungen Zuschauern, die Marktanteile stiegen auf 6,4 und zweimal 5,8 Prozent. Im Juli markierte Sat.1 in drei von vier Fällen mehr als sieben Prozent Marktanteil, in der Spitze waren 7,5 Prozent möglich. Im August war das Zwischenhoch aber wieder beendet. Die letzten drei Episoden der zweiten Staffel verbuchten nur 5,2, 5,1 und 5,2 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Mit Reichweiten zwischen 1,07 und 1,23 Millionen gewann man ebenfalls keinen Blumentopf.
Im Durchschnitt erreichte die Ausstrahlung von «Navy CIS: Hawaii» zwischen März und August 1,21 Millionen Menschen. Der Marktanteil belief sich auf solide 4,8 Prozent. In der Zielgruppe standen ebenfalls annehmbare 5,9 Prozent Marktanteil bei einer Reichweite von 0,30 Millionen zu Buche. Für Sat.1 war die Ausstrahlung alles andere als ein Misserfolg, was angesichts der überschaubaren Reichweiten kein gutes Zeichen für den Unterföhringer Privatsender ist. Ob Sat.1 demnächst auch den geplanten Spin-off aus Sydney, der für Paramount+ entsteht, ins Programm nehmen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.