RTL: Erste Stellenstreichungen bestätigt

Über Stellenstreichungen beim Marktführer RTL wurde schon länger spekuliert. Bislang wiegelte die Chefetage des Senders allerdings ab. So erklärte Geschäftsführerin Anke Schäferkordt in einem internen Rundschreiben noch am Anfang letzter Woche, die Angaben eines verdi-Sprechers, dass 560 Mitarbeiter in Deutz keinen Platz haben werden, seien absurd und würden jeglicher Grundlage entbehren. Sie schloss mit den Sätzen, man solle sich bitte nicht beirren lassen.

Auch ein namentlich nicht genannter RTL-Mitarbeiter sagte dem «Handelsblatt», dass "die Überprüfung von Strukturen" Arbeitsplätze kosten werde. Zudem gäbe im neuen RTL-Hauptsitz in Köln Deutz, den RTL 2008 beziehen wird, für bis zu 560 Mitarbeiter gar keinen Platz. Deswegen sollen Stellen im dreistelligen Bereich gestrichen werden, berichtete das Magazin.

Bestätigt werden die Berichte über den bevorstehenden Stellenabbau durch eine interne E-Mail, die der Redaktion von Quotenmeter.de vorliegt. Darin erklären RTL-Informationschef Peter Kloeppel und geschäftsführender Chefredakteur Michael Wulf, die Redaktionen "News am Morgen" und «Punkt 12» künftig zusammenlegen zu müssen. "Die Entwicklungen auf dem TV- und Werbemarkt machen es notwendig, dass wir unsere Strukturen und Prozesse überarbeiten, um so für die Zukunft besser gewappnet zu sein," heißt es in der E-Mail. Weitere Schritte würden in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat beschlossen werden.

RTL-Sprecher Körner bestätigte die E-Mail. Peter Kloeppel und Michael Wulf hätten dem Nachrichtenteam die Entscheidung heute morgen mitgeteilt. Zudem bestätigte er, dass die Zusammenlegung der beiden Redaktionen Auswirkungen auf die Anzahl der Mitarbeiter haben werde. Betriebsbedingte Kündigungen sind somit unumgänglich. An der Qualität der Formate «Punkt 6», «Punkt 9» und «Punkt 12» werde sich aber nichts ändern.
16.05.2006 16:27 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: Quotenmeter.de Exklusiv Kurz-URL: qmde.de/14538