Filme des Grauens: «Zwiebel-Jack räumt auf»

Ein unbeholfener, bäuerlicher Held ist Mittelpunkt in einem grauenvollen Western von 1976.

«Cipolla Colt», ein Film aus dem Jahr 1976, hinterließ eine tiefe Spur der Enttäuschung und gilt als einer der schlechtesten Filme seiner Zeit. Die US-amerikanisch-italienisch-spanische Produktion unter der Regie von Enzo G. Castellari ist ein Fiasko, das auf eine miserable Handlung, ein schwaches Drehbuch und mangelhafte schauspielerische Leistungen zurückzuführen ist.

Die Geschichte mit dem deutschen Titel «Zwiebel-Jack räumt auf» dreht sich um Cipolla Colt, gespielt von Franco Franchi, einen unbeholfenen Bauernhelden, der in eine wilde Westernwelt gerät. Die Handlung ist unzusammenhängend, chaotisch und ein mühsamer Versuch, Humor und Westernelemente zu verbinden. Der Mangel an Kohärenz und die unzureichende Entwicklung der Charaktere trugen wesentlich zur schlechten Rezeption des Films bei.

Die Regie von Enzo G. Castellari konnte den Film nicht vor dem Scheitern bewahren. Der Inszenierung des Westerns fehlte es an Originalität und kreativer Vision. Die visuelle Umsetzung wurde als billig und uninspiriert empfunden, was zu einem Gesamteindruck führte, der weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Auswirkungen auf die Karrieren der Beteiligten waren spürbar. Sowohl Regisseur Castellari als auch Franco Franchi hatten nach «Cipolla Colt» Schwierigkeiten, sich in der Filmindustrie zu behaupten. Ihre Projekte nach dem Fiasko waren meist kleinere, weniger beachtete Produktionen.

Das Drehbuch von «Cipolla Colt» wurde von den Kritikern wegen seiner Unbeholfenheit und der Vorhersehbarkeit der Handlung stark kritisiert. Die Dialoge sind oft flach und sagen wenig über die Charaktere oder ihre Motivation aus. Der Versuch, Humor einzubringen, wirkt erzwungen und verfehlt seine Wirkung weitgehend. Die schauspielerische Leistung, insbesondere von Franco Franchi, wird als hölzern und wenig überzeugend beschrieben. Die Charaktere bleiben eindimensional und die Schauspieler scheinen Schwierigkeiten zu haben, eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Das Ergebnis ist ein nicht nur handlungsarmer, sondern auch schauspielerisch enttäuschender Film.

Die Presse reagierte mit heftiger Kritik. Der Film wurde als unfreiwillig komisch, langweilig und qualitativ minderwertig bezeichnet. Die Kritiker betonten die verpasste Chance, eine einzigartige Mischung aus Western und Humor zu schaffen und bezeichneten den Film als einen der Tiefpunkte des italienischen Kinos.

Kommerziell war der Film kein Erfolg. Der Film überzeugte weder die Kritiker noch das Publikum. Die finanziellen Verluste und die vernichtenden Kritiken prägten das Schicksal von «Cipolla Colt» als einem der größten Flops der italienischen Filmgeschichte.

Zusammenfassend bleibt «Cipolla Colt» ein Synonym für die gescheiterten Versuche, Humor und Western zu vereinen. Der Film scheiterte auf allen Ebenen - sei es die Handlung, das Drehbuch, die schauspielerischen Leistungen oder die Regie. Statt als Kultklassiker wird «Cipolla Colt» heute als Beispiel für gescheiterte filmische Unternehmungen erinnert.
14.10.2023 12:19 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/145546