Stella Hinrichs: 'Viele nennen die Mecklenburger auch Fischköppe'
Seit zwei Jahren ist die Schauspielerin bei «SOKO Wismar» an Bord. Wir sprachen zum Start der neuen Folgen mit der 32-Jährigen.
Hallo Frau Hinrichs! Sie sind seit zwei Jahren bei «SOKO Wismar» an Bord. Haben Sie im Vorfeld der Produktion eine SOKO-Führung durch die Stadt unternommen?
Nein, eine von den bekannten Touren habe ich nicht mitgemacht, wobei das bestimmt lustig gewesen wäre inkognito dabei mitzulaufen. Wismar kannte ich aber tatsächlich schon vor Drehbeginn, ich hab‘ des Öfteren einen kleinen Abstecher auf dem Weg zur Ostsee dorthin gemacht.
Wismar hat eine wunderschöne Altstadt und spannende Hafenanlagen. Wertet das die Serie deutlich auf?
Auf jeden Fall – Wismar ist ein Star der Serie. Wenn ich mich während der Dreharbeiten in der Stadt mit «Soko Wismar»-Fans unterhalte, die extra angereist sind, höre ich immer wieder dass die tollen Bilder der Serie sie hier her gelockt haben.
Sie leben in Berlin und arbeiten in Wismar. Nehmen Sie da das Auto oder reisen Sie auch bei der Bahn?
Ich fahre immer mit der Bahn, ein Auto besitze ich nicht. Abgesehen davon, dass es viel klimafreundlicher ist, ist die Strecke schön zum aus dem Fenster schauen und Drehbücher lesen.
Ein Teil der Dreharbeiten finden in Brandenburg statt. Wieso denn das?
Etwa ein Drittel der Drehzeit verbringen wir im Studio in Berlin, ein Großteil unseres Teams lebt hier und so liegt Brandenburg als Drehort nah. Dann wird der ein oder andere Bauernhof rund um Berlin nach Mecklenburg gemogelt, was ja auch nichts Ungewöhnliches ist beim Drehen.
Sie verkörpern Polizeihauptmeisterin Paula. Was ist Ihre Aufgabe bei der Kriminalfällen?
Paula ist immer eine der Ersten am Tatort. Wer ist das Opfer, was wissen wir über die Person, sie informiert die Kollegen über die ersten Erkenntnisse. Weiter geht es im Revier: Backgroundcheck, Auswertung von Handydaten etc. Paula ist aber auch mal unterwegs für Zeugenbefragungen.
Wie würden Sie Ihre Figur Moorkamp beschreiben?
Sie ist auf eine nordische Art und Weise aufgeweckt und neugierig, nicht auf den Mund gefallen, steht mit beiden Beinen im Leben, ist unabhängig und selbstständig. Mit ihrem charmanten Pragmatismus passt Paula gut in die Gegend würde ich sagen.
Sie kommen aus der ICE-Stadt Göttingen. Haben Sie das Leben dort hinter sich gelassen, um in Berlin Schauspiel zu lernen?
Es war mir damals nicht so wichtig in welcher Stadt ich Schauspiel studieren werde, Hauptsache loslegen. Aber mir wurde relativ schnell bewusst was für ein Glück es ist in dieser Stadt zu studieren. Es ist auch schön nach den Jahren am Theater jetzt wieder in Berlin zu leben und hier sogar arbeiten zu können. In Göttingen bin ich aber auch immer mal wieder, ich habe Freunde und Familie dort.
Vor Ihrem Engagement von «SOKO Wismar» spielten Sie häufig Theater in Schwerin. Ist die Region ans Herz gewachsen?
Viele nennen die Mecklenburger auch Fischköppe, stur, stumm und kühl. Aber ich finde die Menschen hier sehr liebenswert und ich mag das, dass hier nicht getüddelt wird. Außerdem mag ich Fisch. Und natürlich die Natur, daran kann ich mich nicht sattsehen.
Zahlreiche Schauspieler kennen Sie auch aus «Die Heiland – Wir sind Anwalt» als Levke Bohlen. Werden Sie auch weiterhin in zwei Serien gleichzeitig mitwirken können?
Das ist ganz wunderbar als Schauspielerin im Hauptcast einer Serie die Möglichkeit zu haben auch in anderen Produktionen mitzuspielen.
Früher haben Sie am Wochenende Theater gespielt – haben Sie heute am Samstag und Sonntag frei?
Auch wenn ich die Arbeit am Theater liebe, ist es momentan ein großer Gewinn zu wissen, dass ich am Wochenende Zeit für mich, meine Familie und Freunde habe.
Danke für Ihre Zeit!
Die neuen Folgen von «SOKO Wismar» sind ab Donnerstag, den 5. Oktober, im ZDF zu sehen.