Nach einer Sommerpause, in der Wiederholungen gesendet wurden, strahlte RTL im September 20 neue Folgen aus.
Im vergangenen Spätsommer ist RTL auf eine neue Goldgrube im Nachmittagsfernsehen gestoßen, die im deutschen Fernsehen eigentlich alles andere als neu ist und seit knapp einem Jahrzehnt versiegt schien: Gerichtsshows. Den Anfang machte Barbara Salesch, die von Sat.1 zu RTL wechselte und zunächst am Vormittag on air ging. Aufgrund der tollen Ergebnisse beförderte der Kölner Sender die Richterin ins Nachmittagsprogramm und ergänzte das Line-up mit Ulrich Wetzel, der ebenfalls dem «Strafgericht» vorsaß. Dabei beließ es RTL aber nicht und startete im April dieses Jahres noch
«Ulrich Wetzel – Das Jugendgericht», das täglich um 17:00 Uhr lief.
Die erste Staffel bestand gleich aus 47 Ausgaben, die bis zum 30. Juni ausgestrahlt wurden. Im Schnitt sahen 1,03 Millionen Zuschauer die Folgen, was einem fantastischen Marktanteil von 10,3 Prozent entsprach. Beim Zielgruppen-Publikum tat sich die Gerichtsshow dagegen etwas schwerer und kam nur auf 0,13 Millionen 14- bis 49-Jährige und unterdurchschnittliche 8,0 Prozent. Im Juli und August setzte RTL die Ausstrahlung nahtlos fort, wiederholte aber die Folge des Frühjahrs in loser Reihenfolge. Ab dem 4. September gab es Nachschub in Form von 20 neuen Ausgaben, die bis zum 29. September verwertet wurden. Die Wiederholungen taten sich vor allem in der Zielgruppe teilweise sehr schwer und landeten vor allem im Juli nicht selten bei weniger als fünf Prozent Marktanteil.
Der Auftakt am 4. September machte seine Sache zunächst kaum besser. Mit 90.000 umworbenen Sehern standen nur 6,7 Prozent auf der Uhr. Die Gesamtreichweite lag bei 0,97 Millionen, es wurden 10,5 Prozent gemessen. In der ersten Sendewoche waren große Schwankungen zu erkennen. Die Reichweite bei den Werberelevanten stieg auf bis zu 200.000 am Mittwoch (6. September), fiel am Freitag aber wieder auf die Hälfte dieses Wertes. Waren am Dienstag und Mittwoch Marktanteile von 12,5 und 13,4 Prozent möglich, musste man sich zum Ende der Woche mit 8,4 und 7,0 Prozent begnügen. Das beste Ergebnis lieferte ohnehin die Mittwochsausgabe, die 1,20 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen. Der Marktanteil wurde auf fantastische 12,9 Prozent beziffert.
Zwischen dem 11. und 15. September ergab sich ein ähnliches Bild. Die Ausgaben am Dienstag und Mittwoch waren mit Abstand die erfolgreichsten und sammelten 10,5 und 10,1 Prozent in der Zielgruppe. Am Montag wurden nur 5,6 Prozent gemessen, 8,3 und 8,5 Prozent standen am Donnerstag und Freitag zu Buche. Insgesamt war Wetzel stets zweistellig. Nur am 14. September sank die Reichweite unter die Millionen-Marke (0,99 Mio.). In der darauffolgenden Woche war die Mittwochsepisode die am wenigstens gesehene. In der Zielgruppe reichte es dennoch zu 9,1 Prozent – zweitbester Wert der Woche, nur vom Dienstag mit 10,7 Prozent überboten.
Deutlich mehr Probleme hatte «Ulrich Wetzel – Das Jugendgericht» zum Abschluss der zweiten Staffel. Nur am Montag und Freitag reichte es für mehr als eine Million Zuschauer, am Donnerstag generierte man einen Marktanteil von nur 9,8 Prozent. In der Zielgruppe lag der Wochenschnitt bei schwachen 6,8 Prozent. Unter dem Strich bleibt «Das Jugendgericht» aber ein Erfolg für RTL – gerade auf dem Gesamtmarkt. Die 20 Folgen sahen im Schnitt 1,04 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug tolle 10,7 Prozent. Im September wurden 0,13 Millionen 14- bis 49-Jährige gemessen, was einem Marktanteil von 8,5 Prozent entsprach. Der Sommer zeigte zudem: Das Format lässt sich prima wiederholen.