«Kreis runde Sache»: Monster auf dem Maskenball
Mit Schweden verbindet man Alte, mit Dänen nicht lügende Karikaturisten und mit Finnen seit dem vergangenen Wochenende Monster. Beim „Eurovision Song Contest“, dem zähen Festival der guten Laune mit 0-Punkte-Garantie für Deutschland, war am Samstag Maskenball angesagt.
Seither dürften sich rund 100 Millionen Menschen in ganz Europa die Frage stellen, wer in Teufels Namen die Akropolis zum Wanken brachte. Selbst über einige deutsche Namen wurde zuletzt hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Angeblich soll sich nämlich ein BND-Mitarbeiter in einem der Monster-Kostüme befunden haben. Diverse Journalisten haben ihm scheinbar einen heißen Tipp gegeben und ihn auf geheime Mission geschickt.
In Gelsenkirchen rechneten zudem viele Menschen mit einem Auftritt der gefrusteten Schalker Kuranyi, Ernst und Assauer. Moderne Trauerbewältigung, hieß es. Dagegen hat Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis diesmal ausnahmsweise wohl nichts mit dem ungewöhnlichen Auftritt der finnischen Hardrocker zu tun. Der Tanzstil der Interpreten war einfach zu gut.
Alles andere als gut war hingegen die Stimmung unter den deutschen Fans, die mit Kaktus, Hut und Karl May nach Athen reisten. Am Ende der Show waren ihre Gesichter denen der finnischen Sieger größtenteils zum Verwechseln ähnlich.
Immerhin gab es beim diesjährigen Contest einen wichtigen Erkenntnisgewinn für uns: Offenbar sind wir Deutschen den Gewinnern weit voraus und scheitern nur aus diesem Grund immer wieder kläglich. Schließlich hatte Good Old Germany erst im vergangenen Jahr mit einem wahren Monster-Auftritt noch auf ganzer Linie versagt.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Mittwoch bei Quotenmeter.de. Dann finden Sie die Reihe wieder in ihrem eigenen Portal unter der Rubrik „Journal“.
22.05.2006 00:00 Uhr
• Alexander Krei
•
Quelle: Quotenmeter.de
Kurz-URL: qmde.de/14609