Die ersten beiden Wochen des Formats, das vor über zehn Jahren bereits bei ProSieben lief, ließen noch deutlich zu Wünschen übrig, wenn sich Sat.1 langfristig darauf stützen will.
Seit dem Ende von «Volles Haus» bemüht sich Sat.1 darum, das Nachmittagsprogramm mit zahlreichen neuen Formaten zu füllen. Darunter fällt auch die neue Dokusoap
«We Are Family!», welche den Sendeplatz von 15.00 bis 16.00 Uhr übernimmt. Doch ganz neu ist die Idee nicht, denn von 2005 bis 2011 war auf ProSieben bereits ein Format mit genau dem gleichen Titel zu sehen. Damals wie auch heute ist das Ziel, den Alltag unterschiedlicher Familien in ganz Deutschland zu begleiten.
Der Startschuss fiel am 16. Oktober vor 0,27 Millionen Fernsehenden, was zu einem mauen Resultat von 3,0 Prozent führte. Die 0,06 Millionen stiegen zumindest mit annehmbaren 5,0 Prozent Marktanteil ein. Am Tag darauf hatte sich das Publikum auf 0,21 Millionen Menschen verkleinert und die Quote war auf ernüchternde 2,5 Prozent abgefallen. Bei gleichbleibender Sehbeteiligung in der Zielgruppe hatte sich der Marktanteil zumindest auf passable 5,3 Prozent erhöht. Der Mittwoch sorgte auf dem Gesamtmarkt mit 0,30 Millionen Interessenten sowie akzeptablen 3,4 Prozent für das bisher beste Resultat. Bei den 0,07 Millionen Umworbenen wurden nun 5,1 Prozent Markanteil eingefahren.
Einen Tag später blieben mit 0,26 Millionen Neugierigen lediglich 2,9 Prozent übrig. Allerdings fuhren die 0,08 Millionen Werberelevanten mit erstmals überdurchschnittlichen 6,8 Prozent den bisherigen Rekordwert ein. Auch wenn am Freitag sogar 0,30 Millionen Zuschauer auf den Sender fanden, blieb der Marktanteil weiterhin bei ausbaufähigen 2,9 Prozent hängen. Bei den 0,05 Millionen 14- bis 49-Jährigen hatte sich die Quote mit schwachen 3,1 Prozent mehr als halbiert.
Der Start in Woche zwei erfolgte vor 0,24 Millionen Zusehenden, womit der Sender nicht über enttäuschende 2,6 Prozent Marktanteil hinauskam. Mit 0,04 Millionen Jüngeren sank die Quote ebenfalls weiter auf niedrige 2,9 Prozent ab. Am Dienstag erhöhte sich die Reichweite zumindest auf 0,30 Millionen Menschen. Dennoch kam man nicht über magere 3,0 Prozent hinaus. Das jüngere Publikum blieb konstant zum Vortag, der Marktanteil stieg minimal auf 3,0 Prozent. Am darauffolgenden Tag kam es mit 0,18 Millionen Fernsehenden sowie miese 1,8 Prozent zu einem noch deutlicheren Einbruch. Allerdings sicherten sich zumindest die 0,06 Millionen Umworbenen akzeptable 4,5 Prozent.
Der Tiefstwert sowohl auf dem Gesamtmarkt als auch in der Zielgruppe war dann schließlich am Donnerstag erreicht. Bei lediglich 0,15 Millionen Interessenten stürzte die Quote auf miserable 1,6 Prozent ab. Mehr als mickrige 2,1 Prozent Marktanteil waren auch bei den 0,03 Millionen Werberelevanten nicht möglich. Zum Freitag hatte sich die Reichweite wieder auf 0,30 Millionen Menschen verdoppelt. So kamen nun maue 3,0 Prozent Markanteil zustande. Auch die 0,07 Millionen 14- bis 49-Jährigen hatten sich auf 4,5 Prozent gerettet.
Die ersten beiden Wochen des neuen Formats kann Sat.1 keinesfalls als Erfolg werten. Auf dem Gesamtmarkt blieb man gleich von Beginn an zu weit von zufriedenstellenden Resultaten entfernt. Diese Woche landete man dann am Mittwoch und Donnerstag im dunkelroten Bereich. Da hilft es auch nicht, dass der Einstieg in der Zielgruppe noch recht zuversichtlich war. Denn nach den ersten drei Tagen musste man sich auch hier durchgängig Sorgen machen. Tatsächlich war das Format bei ProSieben in den Monaten vor der Absetzung ebenfalls kein Quotengarant mehr gewesen. Die Reichweite bewegte sich im Bereich von etwa 0,40 bis 0,60 Millionen Menschen. Allerdings gehörten fast durchgängig mindesten 0,30 Millionen Interessenten der Zielgruppe an, was hier zu deutlich höheren Quoten führte.