Waschechte «Königinnen», ein Bolzenschussgerät, sexuelle Übergriffe, Traktoren und weißblaue Wimpel. Der bayerische «Tatort» hat alles, was man erwartet und das gefällt den Zuschauern.
In gewissem Maße müssen Produzenten und Drehbuchschreiber von Krimis natürlich mit Klischees spielen, doch im gestern prämierten bayerischen
«Tatort: Königinnen» war wirklich alles dabei, was man sich im Süden Deutschlands vorstellt. Schauplatz der Szenerie war das Gipfeltreffen bayerischer Produktköniginnen, wo es einen Mordversuch gab. Opfer sollte der Präsident des Bavaria-Bunds sein, die Tatwaffe, natürlich, ein Bolzenschussgerät. Batic und Leitmayr nehmen die Ermittlungen auf und schnell wird klar, dass das Opfer bei vielen «Königinnen» für ein Motiv gesorgt haben sollte. Er nutzte seine Position aus, um die jungen Damen sexuell zu Belästigen.
Somit ging das Verwirrspiel zwischen Traktoren, Gemüse-Monarchie, Heuballen und weißblauen Wimpeln los, verdächtig war damit jede «Königin», von Spargel- über Honig- bis Weißwurst-«Königin». Beim Publikum kommt das Ganze gut an, der «Tatort» markiert in der Primetime 8,94 Millionen Zuschauer und somit einen überzeugenden Marktanteil von 30,4 Prozent. So schnappt sich das Erste die beste Reichweite des gesamten Sendetages. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichen 1,40 Millionen Zuschauer für die beinah beste Reichweite des Tages, hier wurden 21,3 Prozent am Markt markiert.
Im Vorfeld holte bereits der «Brennpunkt: Krieg in Nahost» exzellente 8,08 Millionen Zuschauer, wovon sich 1,46 Millionen der jüngeren Zuschauerschaft zuschreiben ließen. Die Marktanteile lagen bei 27,8 und 22,7 Prozent. Der zweite Krimi des Abends,
«Kommissar van der Valk», hielt ab 21:45 Uhr noch 2,55 Millionen Zuschauer im Ersten, der Marktanteil schrumpfte so auf 14,8 Prozent. Die Jungen reduzierten sich auf 0,25 Millionen, hier sank der prozentuale Anteil auf 6,3 Prozent.