In bereits über 20 Ländern läuft das international erfolgreiche Format inzwischen. RTL versuchte es in Deutschland. Doch war die erste Staffel hier auch ein Erfolg?
Angelehnt an das beliebte Gesellschaftsspiel „Werwolf“ war zuerst in den Niederlanden eine Show entstanden, die bereits in mehr als 20 Ländern adaptierte. Nun zog RTL mit
«Die Verräter – Vertraue Niemandem!» auch für Deutschland nach. Zu Beginn lud Moderatorin Sonja Zietlow 16 prominente Teilnehmende ins Chateau de Béguin, ein Schloss in Frankreich, ein. Drei der Promis wurden als Verräter bestimmt, der Rest gehörte den Loyalen an. Nach sechs Folgen gewannen Anna-Carina Woitschack und Vincent Gross als Verräter die Show und sicherten sich ein Preisgeld von 46.500 Euro.
Der Startschuss fiel am Mittwoch, den 21. September, ab 20.15 Uhr vor 2,15 Millionen Fernsehenden. Dies bedeutete gleichzeitig den Bestwert der Staffel. Widergespiegelt wurde dies auch in dem guten Marktanteil von 9,0 Prozent. Auch die Zielgruppe war zum Auftakt mit 0,69 Millionen Jüngeren am besten vertreten. Hier schob man sich mit 12,0 Prozent ebenfalls über den Senderschnitt. Eine Woche später hatte sich die Reichweite mit 1,66 Millionen Menschen bereits deutlich verkleinert. Es war noch eine passable Quote von 7,0 Prozent möglich. Bei den 0,66 Millionen Umworbenen kletterte die Quote sogar noch auf den Staffelbestwert von hohen 12,2 Prozent.
Der Abwärtstrend setzte sich jedoch fort, so dass sich für die dritte Folge nur noch 1,42 Millionen Interessenten vor dem Bildschirm einfanden. Mit akzeptablen 6,0 Prozent sank der Marktanteil noch weiter ab. Auch in der Zielgruppe war der Rückgang mit 0,46 Millionen Werberelevanten nun deutlich zu spüren. Erstmals landete man mit einer Quote von soliden 8,9 Prozent im einstelligen Bereich. Auch wenn das Interesse in der darauffolgenden Woche mit 1,45 Millionen Zuschauern wieder etwas stieg, verharrte der Marktanteil weiterhin bei 6,0 Prozent. Bei den 0,61 Millionen 14- bis 49-Jährigen ging es hingegen mit guten 11,1 Prozent wieder ein deutliches Stück nach oben.
Auf dem Gesamtmarkt fiel man mit der fünften Ausgabe in das Staffeltief. 1,36 Millionen Neugierige reichten nur noch für mäßige 5,7 Prozent Marktanteil. Die 0,46 Millionen Umworbenen verloren mit passablen 9,1 Prozent Marktanteil zwei Prozentpunkte. Das Staffelfinale war am 25. Oktober im Programm und bewegte nun wieder 1,41 Millionen Interessenten zum Einschalten. Mit annehmbaren 5,9 Prozent ging es so leicht aufwärts. Bei einem jüngeren Publikum von 0,40 Millionen Menschen wurde mit akzeptablen 7,8 Prozent jedoch der Negativrekord der Staffel eingefahren.
Im Schnitt kam man so auf 1,58 Millionen Fernsehzuschauer, welche sich für die erste Staffel des neuen Formats von RTL entschieden. Dies ließ sich in einen passablen Marktanteil von 6,6 Prozent übertragen. Bei den 0,55 Millionen Werberelevanten stand eine solide Quote von 10,2 Prozent auf dem Papier. Das Fazit fällt so etwas gemischt aus, denn das Format legte einen sehr starken Auftakt hin, ließ dann aber schnell nach. Der Erfolg aus anderen Ländern ließ sich so noch nicht ganz nach Deutschland übertragen. Auch die Programmgeschäftsführerin der RTL-Marken Inga Leschek gibt zu: „Mehr wäre natürlich besser gewesen“. Allerdings bestätigte sie auch, dass es Gespräche über eine mögliche Fortsetzung geführt werden.