Laeni Geiseler: ‚Ich hatte Hilfe von einer Online-Lehrerin‘
Die 12-Jährige durfte in der Das Erste-Miniserie «Schnee» eine tragende Rolle spielen. Ein Gespräch über Schule und Schauspielerei.
Arte und Das Erste strahlten die Mystery-Serie «Schnee» aus. Wovon handelt der Stoff?
Es geht um eine Naturzerstörung und die darauffolgende Katastrophe. Eine vierköpfige Familie, die von Wien nach Rotten zieht, weil die Tochter an schwerem Asthma leidet und die Luft ihr dort guttun soll. Der Umzug sorgt aber für viel Unruhe, nicht lösbare Konflikte und mysteriöse Vorfälle. Die junge Alma wird mit einer unerklärlichen Begegnung konfrontiert, an die sie selbst glaubt, aber ihre Eltern nicht. Nur ihre Mutter bekommt langsam Zweifel an ihrem eigenen Nichtglauben und muss schließlich völlig umdenken, als Alma plötzlich verschwindet.
Sie verkörpern Tochter Alma, deren Asthma von der Bergluft gelindert werden soll. Ihre Figur trifft dann auch schon auf eine tote Frau… Wie geht es weiter?
Alma fühlt sich alleingelassen, da ihr niemand glaubt, außer die tote Marianne und deren Mutter Aurelia schenken ihr Kraft und Zuversicht, ihren Weg weiterzugehen.
Primary Pictures hat «Schnee» im vergangenen Frühjahr in Südtirol gedreht. Haben Sie die Auszeit aus dem deutschen Alltag genießen können?
Ja, auf jeden Fall, da man sowas ja nicht alle Tage erlebt!
Die beeindruckenden Berge, die freundlichen Menschen dort (Filmset und Dorfbewohner) all das war an jedem Tag einmalig und für mich wirklich unvergesslich!
Derzeit sind Sie schulpflichtig. Wie bringen Sie das Pauken und Drehen unter einem Hut?
Insbesondere bei diesem sehr langen Dreh von über drei Monaten, hatte ich Hilfe von einer Online-Lehrerin, mit der ich fast jeden Tag, entweder vor oder nach dem Dreh gearbeitet habe. Da ich von mir sagen kann, dass ich sehr strukturiert bin und auch sehr gerne für die Schule lerne, war das für mich kein großes Problem.
Wie sehen aktuell Ihre Drehtage am Set aus? Wie lang dürfen Sie drehen?
Ich darf zwischen 8 und 22 Uhr am Set sein und davon drei Stunden vor der Kamera stehen, sitzen, springen oder so 😉
Sie drehten unter anderem mit verschiedenen Hunden. War das für Sie ein Highlight?
Ja auf jeden Fall! Obwohl es manchmal nicht ganz leicht war, da hin und wieder mal ein Hund auf Kommando nicht gehört hat. Ich persönlich fand das aber eher lustig, als störend. Da ich selbst auch einen Hund zu Hause habe, war das sehr schön für mich, Hunde am Set zu haben.
Mystery ist in Deutschland nicht so bekannt. Sollte es mehr solche Stoffe geben?
Aus meiner Perspektive würde ich sagen Ja klar! Da es unsere Wirklichkeit von verschiedenen Seiten präsentiert. Das Übernatürliche ist unheimlich und spannend zugleich und erhebt die Frage, ob es das Unerklärliche wirklich gibt.
Sie lebten zehn Jahre in Oberösterreich – worauf können Sie zurückblicken?
Ich blicke mit großer Dankbarkeit und einem Lächeln an meine Musicalschule, in der ich meine Leidenschaft für Bühne und Film entdeckt habe und das erste Mal ausleben durfte. Ich hatte auch in Österreich, genauso wie hier sehr gute und innige Freunde, mit denen ich stets gerne Playmobil und im Baumhaus im Garten spielte. Ich lebte sehr gerne in Österreich, weil es mich ständig an die besondere Drehzeit von «Schnee» erinnerte. Nun lebe ich wieder in Berlin, meiner alten Heimat und fühle mich auch hier wieder sehr, sehr wohl. Ich freue mich aber auch, wenn ich ein bis zwei Mal im Jahr wieder in Österreich bin.
In Vorbereitung auf unser Gespräch habe ich gelesen, Sie mögen die Serie «Das geheimnisvolle Kochbuch». Was reizt Sie an diesem Format?
Ich finde vor allem, dass alle Darsteller ihre eigene Rolle so spielen, als hätten sie nie eine andere Rolle verkörpert. Ich finde die Geschichte dahinter, die Magie die es zeigt und die Dreier-Mädelsfreundschaft, die gemeinsam durch Dick und Dünn gehen und die kein Problem aufhalten kann so toll. Ich finde diese Serie immer wieder spannend und mitreißend, obwohl ich sie inzwischen schon mitsprechen kann. Ich habe sogar mal das geheimnisvolle Kochbuch selbst gebastelt, um mich der Serie noch näher zu fühlen.
Schauen Sie eigentlich Sendungen im linearen Fernsehen oder ausschließlich on Demand?
Ich schaue, sowohl im Kino sehr gerne Filme an, als auch im TV oder auf Streamingportalen. Ich lege mich da nicht fest, sondern genieße einfach das, was mich interessiert.
Vielen Dank für die Zeit!
«Schnee» ist am Mittwoch, den 29. November, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. Die drei weiteren Folgen laufen am Freitag, ab 22.20 Uhr. Alle Folgen sind in den Mediatheken der ARD und arte verfügbar.