Die ARD hat eine 90-minütige Dokumentation über Partei-Aussteiger der Alternative für Deutschland (AfD) produziert, die aufgrund der aktuellen Berichterstattung deutlich früher läuft als ursprünglich geplant.
Ursprünglich war die 90-minütige ARD-Reportage
«Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten» von Jan N. Lorenzen für Ende Februar im Programm von Das Erste eingeplant. Aufgrund der ‚Correctiv‘-Berichterstattung über ein Treffen von verschiedenen Parteimitgliedern der Alternative für Deutschland (AfD), Neonazis und finanzstarken Unternehmern, die über die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland diskutierten, und der damit einhergehenden und neuentflammten Debatte über ein Verbot der rechtspopulistischen und in Teilen rechtsradikalen Partei hat Das Erste nun entschieden, die Doku vorzuziehen und sie am heutigen Donnerstagabend, 18. Januar, um 22:50 Uhr zu zeigen.
Mit «Wir waren in der AfD» verspricht Das Erste die „Innensicht einer Partei, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter radikalisiert“ habe und zugleich einen „Film über die Mechanismen politischer Radikalisierung“. In der Dokumentation kommen ausschließlich diejenigen zu Wort, die der Partei in den Anfangsjahren begeistert beitraten. Sie beschreiben, was sie in der Partei gesucht und gefunden haben, aber auch, wie und warum sie mittlerweile ernüchtert und erschrocken über die Entwicklung der AfD ausgetreten sind. Wie haben sie den Radikalisierungsprozess der Partei erlebt? Wie haben Freunde und Familie reagiert? Wann und warum haben sie entschieden, der Partei wieder den Rücken zu kehren? Wie schwierig war der Prozess des Ausstiegs?
„Mit diesem Film ist ein tiefschichtiger, analytischer und zugleich spannender Blick auf die Entwicklung der AfD gelungen – und damit auch, mindestens punktuell, auf die Geschichte einer politischen Radikalisierung. Eindrücklich beschreibt die MDR-Dokumentation die Wege der Protagonistinnen und Protagonisten hin zu dieser Partei und oft auch wieder fort von ihr. Recherche und Aufklärung sind die ureigene Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und dazu zählt es, alle wesentlichen, auch die extremen Positionen in der Politik für alle Menschen transparent zu machen und einzuordnen. Genau das tun wir mit diesem Film“, erklärt MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer.
Aufgrund der Programmänderung verschiebt sich das ursprünglich geplante Comedy-Line-up bestehend aus
«Nuhr im Ersten» und
«Das Gipfeltreffen» auf den Samstagabend, 20. Januar. Los geht es im Anschluss an das Handball-Spiel zwischen Deutschland gegen Österreich ab 22:30 Uhr. «Das Gipfeltreffen» läuft im Nachgang an die «Tagesthemen» und «Das Wort zum Sonntag» ab 23:40 Uhr. Die Dokumentation steht ab heute Mittag, 14:00 Uhr, bereits in der ARD-Mediathek auf Abruf bereit. Auch der Bundestag befasst sich heute mit dem Thema "Wehrhafte Demokratie in einem vielfältigen Land - Klare Kante gegen Demokratiefeinde und Vertreibungspläne".