Rainer Jahreis: ‚Wie alle bisherigen Filme des «Erzgebirgskrimis» wurde alles im Erzgebirge gedreht‘

Der «Erzgebirgskrimis»-Autor und Produzent Jahreis sprach auch über die Droge Crystal Meth, der sehr süchtig macht und das Thema des Filmes ist.

Mit dem neuen «Erzgebirgskrimi» ermitteln Robert Winkler mit seiner Kollegin Karina im jugendlichen Drogenmilieu an der deutsch-tschechischen Grenze. Was passiert bei „Die Tränen einer Mutter“?
Timo Barthel, der junge Betreiber eines abgelegenen Clubs im Erzgebirge, wird im Wald, aufgebahrt auf einem Stapel Baumstämme, ermordet aufgefunden. Kommissar Robert Winkler (Kai Scheve) und seine Kollegin Karina Szabo (Lara Mandoki) ermitteln mit Hilfe der Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) im jugendlichen Drogenmilieu an der deutsch-tschechischen Grenze. In diesem psychologisch vertrackten Fall kommen sie auch dem folgenschweren Geheimnis um das „Holzweibel“ (Maria Simon) auf die Spur.

Der Fall beschäftigt sich mit Crystal Meth. Können Sie nachvollziehen, dass jemand diese Mischung aus Hustensaft, Abflussreiniger und Frostschutzmittel freiwillig konsumiert?
Die Gründe für den Konsum von Drogen sind vielfältig und sehr unterschiedlich. Insofern möchte ich mir hier keine Aussage erlauben. Hintergrund für unsere Geschichte ist aber, dass die Droge Crystal Meth durch die Grenznähe zur Tschechischen Republik eine besondere regionale Bedeutung hat und der Konsum bei Jugendlichen wieder zunimmt. Crystal Meth macht schnell abhängig und die gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen sind fatal.

Wie viel Erzgebirge steckt in dem neuen Kriminalfall – und wie viele Szenen entstehen im Studio?
Keine Einzige. Wie alle bisherigen Filme des Erzgebirgskrimis, wurde auch „Die Tränen der Mütter“ zu 100 Prozent an Originalmotiven im Erzgebirge gedreht.

Zahlreiche Aufnahmen entstanden im Wald. Wie gestalten sich dort die Dreharbeiten?
Die Logistik ist anspruchsvoll und die Transportwege sind aufwendig. Team und Ensemble sind den Wetterbedingungen ausgesetzt, besonders im Winter. Aber die erzgebirgische Landschaft und die Natur sind sehr wichtig für unsere Reihe. Das Erzgebirge spielt eine Hauptrolle in unseren Geschichten.

Im November haben fast sieben Millionen Menschen den Spielfilm „Familienband“ gesehen. Freut Sie ein solch großer Erfolg?
Sehr natürlich. Uns alle. „Familienband“ war ein anspruchsvoller Stoff und der Film hat seine eigene Tonalität. Es hat auch gezeigt, wie vielschichtig man innerhalb der Reihe erzählen kann und die Zuschauer dabei emotional erreicht.

Wie viele neue Folgen befinden sich in Arbeit und wie viele Episoden sind schon für das aktuelle Jahr abgedreht?
Wir haben im Herbst einen Film abgedreht, der auf dem Jakobsweg im Erzgebirge spielt. Ab Mitte Februar drehen wir einen Winterfilm in Oberwiesental. Im Jahr 2025 ist Chemnitz europäische Kulturhauptstadt. Wir werden diesen Sommer einen Erzgebirgskrimi in Chemnitz drehen, der sich inhaltlich diesem Thema widmet.

Zuletzt ergänzte Susanne Schneider neben Leo P. Ard und Ihnen. Wie bekommen Sie es hin, dass sich die Drehbücher nicht zu sehr unterscheiden?
Es gibt natürlich Konstanten: Unsere Figuren, den Krimi und das Erzgebirge. Aber jeder Film soll auch seine eigene Temperatur und Tonalität haben. Deshalb ist es uns sehr wichtig, dass verschiedene AutorInnen und auch unterschiedliche Regisseur Innen die Geschichten mit ihrer eigenen Handschrift erzählen. Unser Anspruch ist auch immer, Stoffe zu finden, die nur im Erzgebirge spielen können.

Vielen Dank für die Informationen!

Der «Erzgebirgskrimi» mit dem Fall „Die Tränen der Mutter“ ist am Samstag, den 27. Januar, im ZDF zu sehen.
25.01.2024 11:44 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/148547