Esther Sedlaczek: ‚Wir offen sind und neugierig darauf, was es auf unserer Welt alles zu entdecken gibt‘
Die frühere Sky-Moderatorin ist im Ersten für die großen Momente verantwortlich: Sie interviewte Bundestrainer Hansi Flick bei der Katar-Fußball-WM und führt am Samstagabend durch «Frag doch mal die Maus».
Hallo Frau Sedlaczek! Am Samstag steht wieder die Familienshow «Frag doch mal die Maus» auf dem Programm. Was hat Ihr Team dieses Mal vorbereitet?
Die eigentliche Vorbereitung unserer Show übernehmen ja die Kinder mit ihren verrückten Fragen. Was glauben Sie: Ist es möglich, dass ein Hund so schnell läuft und so stark an der Leine zieht, dass er sein Herrchen zum Fliegen bringt, so wie wir das aus Comics kennen? Oder ob man wohl mit Hilfe von Kaugummis einen Menschen zum Schweben bringen kann …? Das und noch viel mehr versuchen wir am Samstagabend zusammen mit der Maus herauszubekommen.
Bei «Frag doch mal die Maus» kommen zahlreiche Prominente vorbei. Wie wichtig sind prominente Mitspieler für die Show?
Wir sind ja fast alle mit der Maus aufgewachsen. Deshalb ist «Frag doch mal die Maus» immer eine Art Familienfest für Jung und Alt, zu dem man auch liebe Freunde und Bekannte einlädt. Es ist doch schön, wenn man bei einer solchen Gelegenheit mit bekannten Leuten ins Plaudern kommt. Wincent Weiss erzählt über seine Schulzeit und von Riccardo Simonetti erfahren wir, wie es ist, als Kind einen Vater mit einer eigenen Eisdiele zu haben. Das bringt uns alle etwas näher zusammen.
Dürfen Sie uns schon verraten, was Sie für außergewöhnliche Kinder Sie am Samstag dabeihaben?
Sind denn nicht alle Kinder außergewöhnlich? Da möchte ich gar niemanden hervorheben. Bei «Frag doch mal die Maus» steht ja auch gar nicht im Vordergrund, ob jemand etwas Besonderes kann oder besser kann als andere. Unser Credo ist, dass wir offen sind und neugierig darauf, was es auf unserer Welt alles zu entdecken gibt. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass Wasserschweine die größten Nagetiere der Welt sind und zur Familie der Meerschweinchen zählen …
Ich auch nicht! Sie haben im vergangenen Jahr die Show von Eckart von Hirschhausen übernommen. Was machen Sie anders?
Wenn es um Unterhaltung geht, ist immer gut, möglichst so zu sein wie man ist. Da versuche ich niemanden zu kopieren oder nachzuahmen. Was ich anders mache, kann ich gar nicht wirklich sagen. Klar, eine neue Gastgeberin ist schon eine große Veränderung für eine Samstagabendshow. Aber die Sendung verändert sich in allen Bereichen – zum Beispiel im Design oder in der Dramaturgie. Nur eines bleibt immer gleich: Kinder bringen Erwachsene mit ihren Fragen ins Schwitzen.
Waren Sie als Kind Zuschauer von «Die Sendung mit der Maus»?
Ja klar, und auch ein bisschen verliebt in den blauen Elefanten. Das bin ich ehrlich gesagt auch heute noch – was aber nicht heißt, dass das Elefanten-Team bei der Show bessere Chancen hat als das Maus-Team.
Sie machen noch mehr im Ersten: Seit eineinhalb Jahren moderieren Sie «Quizduell» am Freitagvorabend. Sind Sie mit dem Feedback zufrieden? Was sagt Das Erste zu den Quoten?
Ja, ich bin bislang total zufrieden und die Sendung macht mit wirklich Spaß. Auch wenn es am Anfang für mich ein sehr großer Schritt war. Weg vom Spielfeld der Sportberichterstattung hin zu einem Fernsehstudio einer Quizsendung. Das Feedback ist aber sehr positiv – sowohl von der ARD, aber auch von den Zuschauer/innen. Was mir fast noch wichtiger ist.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar haben Sie Bundestrainer Hansi Flick in die Mangel genommen. Hatten Sie es leid, dass immer nur zahme Fragen gestellt werden?
Ich finde nicht, dass immer nur zahme Fragen gestellt wurden oder werden. In Katar kamen natürlich viele Punkte zusammen: Das schlechte Abschneiden des Teams, die Diskussionen drumherum. Daher finde ich nach wie vor, dass mein Nachfragen zu der einen oder anderen Antwort absolut legitim war, wobei ich nicht finde, dass ich jemanden in die Mangel genommen habe oder unfreundlich war.
Sie moderierten auch die Auslosung der Gruppen für die Europameisterschaft in der Elbphilharmonie in Hamburg. Wie hat Ihnen die Veranstaltung gefallen? Wie stufen Sie das Event ein?
Für mich persönlich war es ein wunderbarer Auftakt in die EM-Phase und ich hatte das erste Mal eine wirkliche Vorfreude auf den kommenden Sommer. Die Elbphilharmonie als eines der neusten „Wahrzeichen“ Deutschlands hat der Veranstaltung einen tollen Rahmen gegeben – fast alle Nationen haben ihre wichtigsten Fußballvertreter nach Hamburg gebracht. Mir hat es wahnsinnig Spaß gemacht die Veranstaltung zu moderieren.
Fanden Sie es schade, dass die Zuschauer gar nicht das Rahmenprogramm sahen, sondern nur die Auslosung?
Natürlich ist dies etwas schade, da wir ja wirklich wahnsinnig tolle Künstlerinnen und Künstler auf dieser großartigen Bühne in der Elbphilharmonie hatten. Für viele Fußballfans ist aber wahrscheinlich die Auslosung und v.a. das Ergebnis mit der Gruppenauslosung das wichtigste…
Zu guter Letzt würde ich mich freuen, wenn Sie uns einen ehrlichen Ausblick auf die Europameisterschaft geben könnten.
Ich freue mich sehr auf die EM. Eine Heim-EM bekommt man schließlich nicht allzu oft mit, daher steigt auch bei mir die Vorfreude immer mehr. Was das Abschneiden der Deutschen Mannschaft anbelangt hoffe ich, dass wir den vielzitierten Mythos der Turnier-Mannschaft wieder aufleben lassen können. Das wäre für die Stimmung im Land und vor allem für das Turnier toll.
Vielen Dank!
«Frag doch mal die Maus!» ist am Samstag, den 10. Februar, im Ersten zu sehen.