Endlich mal ein Sender, der mitdenkt! Dass deutsche Fußballfans schon vor dem Spiel ihrer Mannschaft betrunken in der Ecke liegen, sehnsüchtig auf den Anpfiff warten und sich über die meist misslungene Gesangseinlage der Spieler wunderen, wird dank des ZDF in Zukunft nicht passieren. Zumindest fast nicht.
Denn gerade der letzte Punkt, die Verwunderung über den Gesang, soll nach den Vorstellungen des Zweiten künftig ad acta gelegt werden können. Schon am Freitag wurden wir Zeuge einer Service-Einrichtung, die alles bisher da gewesene – natürlich auch die sieben Weltwunder – in den Schatten stellt. Im Videotext wird nämlich neuerdings parallel zur Übertragung der Text der deutschen Nationalhymne eingeblendet. Karaoke mal anders.
Doch das ZDF plant bereits Größeres: Um die Stadion-Atmosphäre auch in die deutschen Wohnzimmer zu transportieren, werden im Videotext ab den kommenden Spielen auch noch andere Songtexte gezeigt. Besonders schwierige Textpassagen wie „Olé Olé Olé Olé“ werden sogar in rasengrüner Farbe dargestellt. Geplant sind zudem Stadionhymnen wie „Einer geht noch, einer geht noch rein!“, „Ich liebe deutsche Land“ und „Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht!“.
Einigen Fans kommt dieser Service jedoch nicht entgegen, denn erstmals gibt es keine Entschuldigung mehr, nicht mitzusingen. Einen positiven Nebeneffekt haben die neuartigen Einblendungen aber trotzdem: Um weitere peinliche Pannen zu vermeiden, kann Popstar Sarah Connor durch diese Form der Karaoke noch mal Schritt für Schritt die Nationalhymne lernen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch bei Quotenmeter.de.