Anouk Schollähn erzählt die Geschichte der jungen Sophie, die Patrick kennen lernt. Es entwickelt sich ein Drama.
«just no! Der Podcast gegen Gewalt» ist ein Mix aus True Crime und konkreten Tipps beziehungsweise Hilfestellungen. Im Mittelpunkt steht das Thema Stalking im Internet, das uns mittlerweile alle angeht, denn jeder kann irgendwann betroffen sein. Und genau das ist das Bedrückende an dem Podcast: Uns allen könnte die Geschichte, die in den einzelnen Folgen erzählt wird, passieren. Präsentiert wird sie von Anouk Schollähn, und sie dreht sich um die junge Sophie, eine Flugbegleiterin. Während eines Nebenjobs lernt sie 2017 Patrick kennen. Er ist zwölf Jahre älter als sie und sofort von Sophie gefesselt. Sie von ihm dagegen weniger. Sie macht ihm klar, dass sie kein Interesse hat, und Patrick verschwindet aus ihrem Leben. Denkt sie zumindest. Denn ungefähr zur gleichen Zeit fängt das Stalking an. Sophie wird mit E-Mails und Nachrichten bombardiert, bekommt jeden Tag mehr als 150 Anrufe. Im Internet existieren auf einmal Fake-Profile von ihr, und dann gibt es sogar einen gefakten Porno. Gleich zweimal erstattet Sophie bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt. Sie hat keine Vermutung, wer dahinterstecken könnte, und weiß nicht, dass es Patrick ist. Doch die Anzeigen bleiben erfolglos. Und dann passiert eines Tages das Schlimmste. Anfang 2020 lauert ihr der verschmähte Verehrer und Stalker in ihrer WG auf. Er bringt sie um. Sophie wurde nur 23 Jahre alt. Später erhält Patrick eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes.
Doch Autorin und Host Anouk Schollähn erzählt in den acht Folgen nicht nur Sophies Geschichte. Der Podcast, der von NDR 2 und NDR Kultur produziert wurde, beschäftigt sich auch mit wichtigen Fragen. Wann beginnt Stalking und wie erkenne ich es? Wo bekomme ich Hilfe und was kann ich selbst tun? Und was geht eigentlich im Kopf eines Stalkers vor? An welche Anlaufstellen sollte ich mich wenden? Um diese Fragen zu beantworten, spricht Anouk Schollähn mit Mitarbeitenden einer Opferschutzberatung, Ermittlern und Juristen. Auch ein Anti-Stalking-Experte und ein Psychologe kommen zu Wort.
Und so liefert «just no! Der Podcast gegen Gewalt» neben einer wirklich dramatischen und tragischen Story, die sich tatsächlich zugetragen hat, auch echte Lebenshilfe sowie nützliche Informationen zum Thema Cyberstalking. Und die kann jeder von uns irgendwann vielleicht brauchen. Thematisiert werden aber auch die Hinterbliebenen von Sophie: ihre Mutter Christina, ihre Freundinnen und Freunde und auch ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen. Der Podcast startete im vergangenen Mai und soll in erster Linie Mädchen und Frauen zeigen, welche Maßnahmen sie gegen das Stalking ergreifen können und welche Möglichkeiten sie haben, sich zu wehren.