Warner Bros. Discovery verzeichnet einen Verlust von 400 Millionen Dollar

Gleichzeitig baute das Unternehmen im Gesamtjahr 5,4 Milliarden US-Dollar Schulden ab. Der Umsatz sank im dritten Quartal um sieben Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar. HBO, Max und discovery+ verloren in den USA Kunden.

Der Medienkonzern Warner Bros. Discovery schreibt weiter rote Zahlen. Der Umsatz des von David Zaslav geführten Unternehmens schrumpfte im vierten Quartal um sieben Prozent auf 10,284 Milliarden US-Dollar (Q4 2022: 11,008 Milliarden US-Dollar). Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank von 2,603 auf 2,471 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 91 Prozent. In den Monaten Oktober, November und Dezember 2022 stand noch ein Minus von 2,101 Milliarden US-Dollar zu Buche, nun waren es „nur“ noch 400 Millionen.

Der Umsatz von Warner Bros. Pictures, Warner Bros. Games, Warner Bros. Television und New Line Cinema ging um gut 20 Prozent zurück. 2,933 Milliarden Dollar setzte die Studio-Sparte in den letzten drei Monaten des abgelaufenen Quartals um, im Vorjahr waren es noch 3,631 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente man 0,543 Milliarden US-Dollar, in den Monaten Oktober, November und Dezember 2022 waren es noch 768 Millionen US-Dollar. Allerdings litt auch Warner Bros. unter den Arbeitsniederlegungen der Schauspieler und Drehbuchautoren.

Weniger vom Streik betroffen war das Geschäft der Network-Sparte, da zahlreiche Reality-Shows und Factual Shows weiter ausgestrahlt werden konnten. Das Segment mit CNN, Discovery, Food Network, HGTV, TLC und zahlreichen weiteren Sendern wie TBS und Eurosport erzielte einen Umsatz von 5,037 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 5,519 Milliarden US-Dollar). Mit Distribution erwirtschaftete das Segment 2,752 Milliarden US-Dollar, mit Werbung 1,948 Milliarden US-Dollar (-12 Prozent) und mit Content 261 Millionen US-Dollar. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank von 2,478 auf 2,208 Milliarden US-Dollar.

Max und Discovery verloren im Jahresvergleich rund 2,6 Millionen Abonnenten, in den USA liegt der Umsatz pro Kunde nun bei 11,65 US-Dollar. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 10,83 US-Dollar. Die internationalen Nutzer stiegen von 42,3 auf 45,6 Millionen, der Umsatz von 3,45 auf 3,88 US-Dollar. Insgesamt verfügen HBO, Max und Discovery+ über 97,7 Millionen Kundenbeziehungen. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 2,529 Milliarden US-Dollar, der Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank auf 55 Millionen. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 217 Millionen US-Dollar.

Der Jahresumsatz stieg von 33,817 Milliarden auf 41,321 Milliarden US-Dollar, vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen verdiente das Unternehmen 10,200 Milliarden US-Dollar. Das Vorjahresergebnis lag bei 7,718 Milliarden US-Dollar. Zieht man Steuern, Zinsen und Abschreibungen ab, sinkt das Minus auf 3,126 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: -7,371 Milliarden). Trotz Streiks stiegen die Umsätze der Studios von 9,731 auf 12,192 Milliarden US-Dollar, die der Networks von 19,348 auf 21,244 Milliarden und die der Direct Consumer von 7,274 auf 10,154 Milliarden US-Dollar.

„Nachdem wir unseren strategischen Plan zur Neupositionierung des Unternehmens umgesetzt haben, stehen wir nun auf einer soliden Basis mit einem klaren Wachstumspfad“, sagte David Zaslav. „Wir haben einen freien Cashflow von 6,2 Milliarden US-Dollar generiert und werden bis 2023 Schulden in Höhe von 5,4 Milliarden US-Dollar zurückzahlen, wodurch wir einen Nettoverschuldungsgrad von 3,9x erreichen. Wir haben einen Angriffsplan für 2024, der die Einführung von Max in wichtigen internationalen Märkten, ein Film- und Fernsehstudio sowie weitere Fortschritte bei der Erreichung unserer langfristigen Finanzziele vorsieht, und wir sind zuversichtlich, dass wir eine nachhaltige und wertsteigernde Entwicklung für unsere Aktionäre erreichen werden.“
23.02.2024 14:15 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/149385