Zu dem Medienkonglomerat gehört auch die Paramount-Minderheitsbeteiligung Viacom18, die vor 16 Jahren gemeinsam mit Reliance gegründet wurde.
Seit Jahrzehnten versuchen amerikanische Medienkonzerne in Indien Fuß zu fassen. Paramount Global hält noch etwas mehr als 13 Prozent an dem Joint Venture Viacom18 und Disney hat im Zuge der 21st Century Fox-Übernahme Star India übernommen. Da sich Disney aber mit Star und Disney+ Hotstar zunehmend die Finger verbrennt, fusioniert der Micky-Maus-Konzern seine Aktivitäten mit dem Mogul Mukesh Ambani, dem die Reliance Industrie gehört.
Der Wert des neuen Unternehmens wird auf 38,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Reliance Industrie hält 16,3 Prozent, Viacom18 künftig 46,8 Prozent und Disney immerhin noch 36,8 Prozent. Die beiden Reliance-Firmen werden 1,4 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen investieren, dessen Chairman Nita Ambani wird. Der bisherige Disney-Indien-Chef Uday Shankar wird Vizepräsident und Berater.
Durch die Fusion werden über 100 lineare Fernsehsender zusammengelegt. 750 Millionen Inder werden die Möglichkeit haben, Medieninhalte der Unternehmen zu sehen. "Das JV wird auch die exklusiven Rechte für den Vertrieb von Disney-Filmen und -Produktionen in Indien erhalten, mit einer Lizenz für mehr als 30.000 Disney-Inhalte, die den indischen Verbrauchern ein umfassendes Unterhaltungsangebot bieten", so die Unternehmen. Ein Deal dieser Größenordnung wird wahrscheinlich auch die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich ziehen. In einer Mitteilung hieß es: "Disney wird möglicherweise bestimmte zusätzliche Medieninhalte in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen, sofern die Zustimmung der Regulierungsbehörden und anderer Parteien vorliegt."