ProSiebenSat.1 will sich auf Entertainment konzentrieren

Aufsichtsratschef sagte nun, man wolle Unternehmensbeteiligungen veräußern.

Am Mittwochnachmittag verschickte ProSieben die Einladung zur Hauptversammlung am 30. April 2024. Aufsichtsratschef Andreas Wiele gab der „Süddeutschen Zeitung“ ein bemerkenswertes Interview. Im Gespräch mit der Münchner Redaktion kündigte der 61-Jährige an, sich auf das Fernsehgeschäft konzentrieren zu wollen.

„Seit zwei Jahren verfolgen wir den Kurs, uns von Mehrheitsbeteiligungen zu trennen. Aber man stellt die Waren nicht laut ins Schaufenster, wenn man den besten Preis erzielen will“, teilte Wiele mit. Der Aufsichtsratchef sagte, man vertrete diese Position schon länger. „Daher freut es uns, dass unser größter Aktionär das so sieht wie wir“, heißt es. Media For Europe-Chef Pier Silvio Berlusconi hinterfragte das Geschäft des Unternehmens und schloss eine vorzeitige Übernahme aus. "Ein Übernahmeangebot, das sich auch auf Firmen erstreckt, über die wir wenig wissen? Und die wenig mit unserem Kerngeschäft zu tun haben?", sagte er der Zeitung „Corriere della Sera“.

Auch Wiele zeigte sich einsichtig und versuchte nicht, das schwächelnde Anzeigengeschäft kleinzureden. Statt mit Netto-Reichweiten und riesigen Marktanteilen die sinkenden Einnahmen schönzureden, brachte er das Problem auf den Punkt: Man habe „hausgemachte Probleme, die Reichweiten unserer Hauptsender ProSieben und Sat.1 waren nicht zufriedenstellend“. Man habe „in der Vergangenheit einfach nicht genug in das Kerngeschäft investiert“, so der Aufsichtsratchef.
21.03.2024 00:01 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/150084