MFE fordert Abspaltung von ProSiebenSat.1

In rund fünf Wochen sollen die Bereiche Dating & Video und Commerce & Ventures in eine neue Gesellschaft überführt werden.

Für die ProSiebenSat.1-Gruppe wird es ernst: Media for Europe (MFE) will den Konzern abspalten. Bereits auf der nächsten Hauptversammlung in fünf Wochen, am 30. April, sollen die Bereiche Dating & Video sowie Commerce & Ventures in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. ProSiebenSat.1-Aufsichtsratschef Andreas Wiehle sagte am Mittwoch, man wolle den Verkauf vorantreiben. Allerdings wolle man die Assets nicht vorzeitig veräußern, um den Preis moderat halten zu können.

Media for Europe (MFE) will das Projekt vorantreiben und hat einen entsprechenden Antrag an die Hauptversammlung gestellt. Ziel ist es, zwei börsennotierte Unternehmen zu schaffen, die von zwei unabhängigen Teams geführt werden. Die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media SE sollen an der neuen Gesellschaft beteiligt werden.

Mit dem Beschlussvorschlag soll die Trennung der Geschäftsaktivitäten und die Fokussierung auf das Kerngeschäft Unterhaltung beschleunigt werden. Der in Italien und Spanien tätige Medienkonzern Media for Europe hat nach eigenen Angaben mehrfach seine Absicht erklärt, aber keine wesentlichen Fortschritte erzielt.

Das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam will außerdem mehr Einfluss durch eine Ausweitung der Maßnahmen, auf die der Aufsichtsrat Einfluss nehmen kann. Auch die Bezugsrechte sollen eingeschränkt werden. MFE will einen unabhängigen Kapitalmarktexperten für den Aufsichtsrat vorschlagen. Außerdem soll Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher durch einen unabhängigen und erfahrenen Wirtschaftsprüfer ersetzt werden.
21.03.2024 08:51 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/150104