Filme des Grauens: «Winnie the Pooh: Blood and Honey»

Resgisseur und Drehbuchautor Rhys Frake-Waterfield hat für seine Neuverfilmung gleich fünf Mal die Goldene Himbeere bekommen.

«Winnie-the-Pooh: Blood and Honey» ist ein britischer Independent-Slasherfilm aus dem Jahr 2023, der von Rhys Frake-Waterfield produziert, inszeniert, geschrieben und geschnitten wurde. Es ist der erste Teil des "Twisted Childhood Universe (TCU)" und eine Horror-Neuinterpretation der Winnie-the-Pooh-Bücher von A. A. Milne und E. H. Shepard. Die Hauptrolle des titelgebenden Charakters wird von Craig David Dowsett gespielt, während Chris Cordell den Charakter von Piglet verkörpert. Der Film erzählt die Geschichte von Pooh und Piglet, die zu wilden Mördern geworden sind und eine Gruppe junger Universitätsfrauen sowie Christopher Robin terrorisieren, als dieser nach fünf Jahren des Studiums zurück in den Hundert-Morgen-Wald kehrt.

Die Produktion des Films begann im April 2022 und fand im Ashdown Forest in East Sussex, England, statt, das als Inspiration für den Hundert-Morgen-Wald diente. Obwohl der Film aufgrund seines Konzepts, das einen Kindheitsikonen-Charakter in ein düsteres Licht rückt, kontrovers diskutiert wurde, erregte er breite Aufmerksamkeit, besonders nachdem das 1926er Buch Winnie-the-Pooh im Januar 2022 in den USA gemeinfrei wurde.

Die Premiere von «Winnie-the-Pooh: Blood and Honey» fand am 26. Januar 2023 in Mexiko statt und wurde weltweit in Kinos veröffentlicht. Trotz überwiegend negativer Kritiken erwies sich der Film als kommerzieller Erfolg und spielte weltweit 5,2 Millionen US-Dollar ein, obwohl er nur mit einem Budget von 50.000 US-Dollar produziert wurde.

Erste Zuschauerreaktionen nach Ankündigung des Filmprojekts waren zwiegespalten. Während die Slasher-Filmadaption der Kindergeschichte insbesondere innerhalb der Horrorszene begrüßt wurde und ein regelrechter Internethype entstand, warfen einige Fans der Buchvorlage Regisseur Rhys Frake-Waterfield vor, ihre Kindheit mit dem Film zu zerstören. Bei Metacritic erhielt der Film basierend auf 19 Kritiken einen Metascore von 16 von 100 möglichen Punkten.

Zu einem recht wohlwollenden Urteil gelangt Luke Y. Thompson vom „A.V. Club“, für den «Winnie the Pooh: Blood and Honey» das liefere, was er verspreche und was man von einem Slasher-Film erwarten könne. Die Horroradaption sei schlau genug, um zumindest einige Slasher-Klischees zu umgehen, und habe mit Nikolai Leon die perfekte Besetzung für Christopher Robin gefunden.

Enttäuscht zeigt sich Kyle Turner von der „New York Times“, für den Regisseur Rhys Frake-Waterfield aus der Horroradaption nicht viel herausholen könne. Obwohl der Filmemacher zeitweise sein gutes Auge für Komposition unter Beweis stelle, nutze er die Prämisse des Films kaum aus. Ein vernichtendes Fazit zieht Dennis Harvey von „Variety“, für den «Winnie the Pooh: Blood and Honey» ein unerträglicher, billiger Horrorfilm und eine unfähige sowie unlustige „Pseudo-Parodie“ sei.

Der Film erhielt mehrere Goldene Himbeeren, darunter Auszeichnungen als Schlechtester Film, für die Schlechteste Regie, das Schlechteste Drehbuch und die Schlechteste Filmpaarung.

Trotz der kritischen Aufnahme und der kontroversen Reaktionen bleibt das Werk ein faszinierendes Beispiel dafür, wie kühne Neuinterpretationen und kreative Risiken sowohl Begeisterung als auch Ablehnung hervorrufen können. Letztendlich wird der Film sicherlich in den Annalen des Films des Grauens als ein Werk von polarisierender Wirkung verankert bleiben.
13.04.2024 12:06 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/150409