Auch dieses Jahr versuchte Sat.1 am Mittwoch, den Erfolg seines Hitformats «Das große Promibacken» mit dem thematisch passenden Lead-Out «Promis backen privat» zu verlängern. Konnte die Dokusoap dieser Erwartungshaltung gerecht werden?
In seine inzwischen 4. Staffel startete «Promis backen privat» konsequenter Weise am 14.02.2024 im Anschluss des Staffelauftakts von «Das große Promibacken». Auch wenn die in der Zielgruppe verbuchten 6,5 Prozent Marktanteil (0,17 Millionen 14-49) auf Senderschnitt lagen, wird man sich in Anbetracht der 9,2 Prozent, die «Das große Promibacken» zuvor generierte, sicherlich etwas mehr erhofft haben. Beim Gesamtpublikum bestätigte eine Quote von 4,3 Prozent (0,55 Millionen gesamt) ebenfalls den stark gesunkenen Sat.1-Schnitt. Doch es gab Anlass zur Hoffnung, dass sich die Promi-Back-Doku in die richtige Richtung entwickeln würde, schließlich konnte sich die folgende Ausgabe eine Woche später auf recht ordentliche 7,4 Prozent bei 0,21 Millionen 14-49-Jährigen sowie auf 5,8 Prozent bei 0,73 Millionen Zusehenden insgesamt steigern.
Diese Hoffnung wurde jedoch 7 Tage danach am 28. Februar jäh zunichte gemacht: Auf nur noch 3,8 Prozent Marktanteil und 0,11 Millionen Zusehende krachten die Einschaltquoten bei den jungen. Das bedeutete nicht nur einen deutlichen Einbruch gegenüber der Vorwoche, sondern auch gegenüber des Lead-Ins «Das große Promibacken», welches mit 11,5 Prozent stark performte – ein Verlust von fast 8 Prozentpunkten. Am Gesamtmarkt viel man auf den schwachen Schnitt von 4,2 Prozent bei 0,55 Millionen Menschen zurück. Wer hier an einen einmaligen Ausrutscher glaubte, täuschte sich jedoch gewaltig, denn die beiden Folgewochen brachten keine Besserung. Mit schlechten 4 & 4,9 Prozent (0,10 & 0,12 Millionen) bei den 14-49-Jährigen sowie 4,4 & 4,8 Prozent (0,57 & 0,59 Millionen) bei den älteren verharrte man auf einem enttäuschenden Niveau, das viel zu wenig aus seinem Vorlauf machte.
Erst am Mittwoch, dem 20. März 2024 erfolgte nochmal ein kleiner Lichtblick, der die Dokusoap zumindest kurzzeitig aus der Dunkelheit hob. Die erzielten 0,12 Millionen jungen Zuschauenden bei deutlich erholten 7,2 Prozent am Markt konnten den Verantwortlichen aus Unterföhring etwas Sauerstoff verschaffen. Auch die 0,69 Millionen Zusehenden gesamt, die zu leicht überdurchschnittlichen 5,9 Prozent führten, zeigten ein verbessertes Bild.
Zwar blieben die Zuschauerzahlen in der Schlusswoche (27. März) mit 0,67 Millionen beim Gesamtpublikum sowie 0,15 Millionen bei den Umworbenen recht konstant, die Marktanteilsquote verschlechterte sich aber wieder deutlich auf magere 5,7 Prozent in der Zielgruppe sowie auf hinnehmbare 5,5 Prozent am Gesamtmarkt.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass «Promis backen privat» die zu Ende gegangene Staffel auf einem enttäuschenden Niveau abschloss, welches gerade in der Zielgruppe größtenteils unterdurchschnittliche Marktanteile in Relation zu einem eh schon ernüchternden Senderschnitt hervorbrachte, die für Sat.1 streng genommen nicht hinnehmbar sind. Auch wenn die 5 Prozent, welche die 7 Ausgaben im Schnitt beim Gesamtpublikum einfuhren, dort ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis anzeigen, so liegen die im Mittel erzielten 5,6 Prozent in der Zielgruppe deutlich unterhalb des Senderschnitts und damit in einem roten Bereich, der den Bällchensender nicht nach vorne bringt. Gerade im Vergleich zum unmittelbaren Vorprogramm dem «großen Promibacken», welches mit 10-11 Prozent Marktanteil ein echtes Highlight-Programm darstellt, fällt «Promis backen privat» merklich ab. Allein auf die Prozentwerte geblickt, halbiert «Promis backen privat» die Zielgruppen-Marktanteile seines Vorgänger-Programms nahezu und ist als Lead-Out weit davon entfernt, ein Erfolgsrezept darzustellen. Will Sat.1 die Buzz-Wirkung seines «Promibackens» wirklich besser ausschöpfen, müsste man sich in Zukunft vielleicht nach anderen Zubereitungsweisen umschauen.