1997 hatte ProSieben noch Niveau – und zwar ein ziemlich hohes. Von über 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ist der nette Sender mit der roten Sieben derzeit weit entfernt. „Lotta“ sei Dank. Allerdings könnte mit der herrlich dümmlichen Telenovela für Spätpubertierende am Vorabend schon bald Schluss sein.
Ab Herbst will ProSieben-Chef Bartl nämlich urplötzlich wieder mehr Zuschauer erreichen. Die wichtigste Frage wurde jedoch gar nicht beantwortet: WIE soll das gehen? Will man etwa den Kollegen von VOX in einer heimlichen Nacht- und Nebelaktion ungesendete „CSI“-Folgen aus dem Keller stehlen? Oder in der Münchner Fußgängerzone um Hilfe betteln? Schnell zeigt sich also, dass das mit dem Erfolg so eine Sache ist…
Doch würde es „Lotta“ besser gehen, wäre auch Bartl vorerst schon deutlich zufriedener. Um diesen Zustand des Glücks zu erreichen, hat er bereits zwei Asse im Ärmel, die nur darauf warten, gezogen zu werden: Eine Möglichkeit wäre die Orientierung an anderen Formaten, die zu Beginn leichte Schwächen aufzeigten. So könnte sich „Lotta“ an „Anke“ orientieren und einfach noch einen Tick weiblicher werden.
Oder aber man macht es wie bei den Kollegen von „Verliebt in Berlin“: Die Hauptdarstellerin wird flink gegen einen Mann ausgetauscht. Fans können sich wohl schon jetzt auf die neue Vorabendserie bei ProSieben freuen, deren Titel angeblich schon feststehen soll: „Lothar in Love“.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.