Kurz vor der Europameisterschaft erzählt das ZDF von homosexuellen Fußball-Profis, die sich geoutet haben.
In der Woche vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft hat das ZDF, das das Eröffnungsspiel am 14. Juni zwischen Deutschland und Schottland ab 19:25 Uhr überträgt, zahlreiche Dokumentationen mit Fußball-Bezug angekündigt. Für Dienstag, 11. Juni, hat man sich die Amazon-Doku
«Das letzte Tabu» von Manfred Oldenburg gesichert. Der 90-minütige Film, der am 13. Februar bei Prime Video erschien, porträtiert verschiedene Fußball-Profis der Geschichte, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannt haben.
Neben dem deutschen Meister Thomas Hitzlsperger, der sich nach der Karriere outete, steht der britische Fußballprofi Justin Fashanu (1961 bis 1998) im Mittelpunkt, der erstmals diesen Tabubruch 1990 begangen und mit seinem Leben bezahlt hat. Seine Geschichte erzählt seine Nichte Amal. Marcus Urban wiederum stand als Jugendlicher vor dem Sprung in die Bundesliga und traf mit der Entscheidung für sein Coming-out auch eine gegen seinen großen Traum. Die Erzählungen des US-Profis Collin Martin und des britischen Spielertrainers Matt Morton dagegen lassen erahnen, dass eine gelebte Normalität gar nicht weit entfernt ist.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni versteckt der Mainzer Sender gleich zwei Dokus am Programmrand. Um 0:45 Uhr ist der Film von Mario Kottkamp und Christian Sommer zu sehen. In
«Inside Ultras – Mehr als Fußball» geht es um die faszinierend sowie unzugängliche Welt der Ultras, den fanatischsten Fans im Fußball. Die 30-minütige Dokumentation schaut in den Kosmos der Ultras und erörtert, was sie antreibt, was sie lieben, was sie hassen. Es ist ein Milieu voller Leidenschaft, die nicht selten zu Problemen mit der Polizei oder mit verfeindeten Ultra-Gruppen führt. Das ZDF verspricht einen journalistisch neutralen Blick der beiden Kenner der Fußballszene.
Im Anschluss geht es ab 1:15 Uhr um
«Fußballhymnen. Schalalalala?», eine Doku von singenden Kickern von Alexander Kühne. Die Dokumentation nimmt die Gesangskultur auf Fernsehbühnen, in Fußballstadien und auf Bolzplätzen unter die Lupe. Sie lässt Fanclubvertreter, Hymnenkomponisten, Spielerinnen und akademische Fußballnerds zu Wort kommen, die Fangesänge wissenschaftlich untersuchen. Für Union-Fan Gunnar Leue steht fest: „Für mich sind Fußballlieder der pointierteste, mitreißendste, lustigste, hässlichste und zugleich peinlichste Ausdruck von Fußballverrücktheit.“