RTL setzt «Die Sitte» ab

Der Kölner Fernsehsender RTL gab am Montag bekannt, die Krimiserie «Die Sitte» nach der am Donnerstag auslaufenden dritten Staffel nicht verlängern zu wollen.
"Wir sind eigentlich traurig darüber, weil die Sendung qualitativ sehr hochwertig war", so RTL-Sprecher Claus Richter zu Quotenmeter.de. "Die Quoten waren aber für RTL-Verhältnisse zu niedrig", so Richter weiter. Er mutmaßte, dass dies möglicherweise damit zusammenhängen könnte, dass die in «Die Sitte» behandelten Themen nicht mehrheitsfähig seien.

Eigentlich hatte die Serie, in der Sexualdelikte aufgeklärt wurden, von Anfang an keine große Chance gute Quoten einzufahren. Zum einen kämpfte das Team gegen die starke Sat.1-US-Serie «Navi CIS» an, zum anderen auch gegen eine Programmierung, die es kaum ermöglichte, Zuschauer zu binden. Die Serie wurde einfach zu oft durch Events («Alles Fußball») oder Feiertage unterbrochen. So kommt die Sitte momentan nach sieben gesendeten Folgen der dritten Staffel auf eine durchschnittliche Reichweite von 3,42 Millionen Bundesbürgern ab 3 (11,6 %). RTL schloss die vergangene TV-Saison mit 13,2 Prozent ab. In der Zielgruppe erreichte die Serie noch magerere Werte: 1,39 Millionen Zuschauer und 11,3 Prozent Marktanteil. RTL kommt bei den Werberelevanten durchschnittlich auf 16,2 Prozent.

"Natürlich sind wir nach drei Staffeln «Die Sitte» traurig, dass es nicht weitergeht, zumal bei einem so anspruchsvollen und preisgekrönten Format. Andererseits muss man ganz klar sehen: Die Performance hat, wenn auch auf einem schwierigen Timeslot, leider einfach nicht mehr gestimmt. Insofern ist dieser Schritt für uns klar nachvollziehbar", so Felix Wesseler, Sprecher der Produktionsfirma filmpool, die die Serie produzierten. Für die Zukunft verspricht er spannende Stunden mit Serien aus dem Hause filmpool: "Unsere fiction-Abteilung ist selbstverständlich schon dabei, neue Serien zu entwickeln, nicht unbedingt nur auf Krimi beschränkt und durchaus innovativ."