Filme des Grauens: «Wonder Woman 1984»

Nachdem der Film nicht in die Kinos kam, hat man scheinbar sämtliche Arbeiten an den Effekten eingestellt.

Der Film «Wonder Woman 1984» stellt die Fortsetzung des erfolgreichen Films «Wonder Woman» aus dem Jahr 2017 dar. Die Regisseurin Patty Jenkins, die auch das Drehbuch zusammen mit Geoff Johns und David Callaham verfasste, inszenierte den Film. Obgleich der Film mit hohen Erwartungen und einem beträchtlichen Budget realisiert wurde, fielen die Kritiken meist negativ aus und der Film konnte nicht an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen.

Die Handlung des Films ist in den 1980er Jahren angesiedelt und trägt deshalb den Titel «Wonder Woman 1984». Diana Prince, alias Wonder Woman, lebt ein zurückgezogenes Leben als Archäologin im Smithsonian Museum in Washington, D.C. Sie trauert immer noch um ihren verstorbenen Geliebten Steve Trevor. Die Ruhe wird gestört, als der Unternehmer Maxwell Lord in den Besitz eines mystischen Artefakts gelangt, das Wünsche erfüllen kann. Diese Macht führt jedoch zu Chaos und Zerstörung, da die Erfüllung von Wünschen immer ihren Preis hat. Barbara Minerva, eine unscheinbare Kollegin von Diana, sehnt sich nach der Stärke und Schönheit von Wonder Woman und verwandelt sich nach und nach in die gefährliche Cheetah. Gleichzeitig bringt Maxwell Lord durch seine eigenen Wünsche die Welt an den Rand des Untergangs. Diana muss nicht nur ihre eigene Menschlichkeit bewahren, sondern auch Steve Trevor, der durch einen Wunsch wieder ins Leben zurückkehrt, erneut loslassen, um die Welt zu retten.

Die Rezeption des Films «Wonder Woman 1984» fiel sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum gemischt aus. Einerseits wurde die nostalgische Atmosphäre sowie die schauspielerische Leistung von Gal Gadot gelobt, andererseits wurde das Drehbuch und die Handlung stark kritisiert. Die „New York Times“ bemängelte, dass der Film zu viele Elemente in sich vereint, nämlich eine Romanze, ein Action-Abenteuer und eine soziale Kritik, und in keinem dieser Aspekte vollständig überzeugt. Der „Guardian“ kritisierte, dass der Film überladen und unausgegoren sei und sich zu sehr auf Zufälle und Ungereimtheiten verlasse.

Die Wiederbelebung von Steve Trevor wurde von zahlreichen Rezensenten als unnötig und unlogisch empfunden. Zudem wurde die Charakterentwicklung von Maxwell Lord und Cheetah als unzureichend und oberflächlich beschrieben. Die Länge des Films, der mehr als zweieinhalb Stunden dauert, wurde ebenfalls kritisiert, da er an vielen Stellen als langatmig wahrgenommen wurde.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt an «Wonder Woman 1984» waren die Spezialeffekte, die vielfach als veraltet und schlecht umgesetzt bezeichnet wurden. Insbesondere die CGI-Darstellung von Cheetah wurde stark kritisiert. Der „Hollywood Reporter” nannte die Effekte „überraschend billig und unfertig aussehend für einen Film mit diesem Budget”. Die computergenerierten Bilder wurden von der „Los Angeles Times“ als ablenkend und inkonsistent beschrieben, was die Immersion erheblich störe. Auch die Szene, in der Wonder Woman durch die Luft fliegt, wurde von den Kritikern als negativ hervorgehoben. Ihrer Meinung nach wirke die Umsetzung dieser Szene unnatürlich und die Animation sei schlecht. Die „Washington Post“ kritisierte, dass ein beeindruckender Moment durch schlechte CGI zu einer unfreiwillig komischen Einlage verkommt. Diese mangelhaften Effekte trugen erheblich dazu bei, dass der Film bei vielen Zuschauern und Kritikern durchfiel. Sie wurden als Beispiel dafür gesehen, wie übermäßiger Einsatz von Computereffekten einen Film ruinieren kann, wenn die Qualität nicht stimmt.

Gal Gadot, die Hauptdarstellerin, blieb trotz der gemischten Kritiken zu «WW84» ein wichtiger Star im DC Extended Universe (DCEU). Ihre Darstellung von Wonder Woman wird nach wie vor positiv bewertet, und es wird erwartet, dass sie die Rolle in zukünftigen Filmen fortsetzen wird. Chris Pine, der Steve Trevor verkörpert, ist ein etablierter Schauspieler, dessen Karriere durch «WW84» weder geschadet noch signifikant gefördert wurde. Er bleibt ein gefragter Schauspieler in Hollywood. Pedro Pascal, der Maxwell Lord darstellt, hat sich als vielseitiger Schauspieler etabliert. Nach «WW84» spielte er weiterhin bedeutende Rollen, unter anderem in der erfolgreichen Serie „The Mandalorian”. Kristen Wiig, die Barbara Minerva/Cheetah spielt, ist insbesondere für ihre Rollen in Komödien bekannt. Ihre Darbietung in «WW84» demonstrierte ihre Fähigkeit, auch dramatische und actionreiche Rollen zu übernehmen. Die gemischte Rezeption des Films hatte jedoch keinen negativen Einfluss auf ihre Karriere.

Patty Jenkins, die Regisseurin, hatte nach dem Erfolg des ersten «Wonder Woman»-Films einen guten Ruf. Die divergierenden Reaktionen auf «WW84» führten bei einigen Kritikern zu Zweifeln an ihren Fähigkeiten, doch sie bleibt eine einflussreiche Figur in der Filmindustrie und ist weiterhin in bedeutende Projekte involviert. Das Werk wurde während der COVID-19-Pandemie veröffentlicht, was die Einspielergebnisse erheblich beeinflusste. Der Film wurde gleichzeitig in Kinos und auf dem Streaming-Dienst HBO Max veröffentlicht, was zu einer verringerten Kinoauslastung führte. Die genauen Einnahmen sind aufgrund der nicht vollständig transparenten Streaming-Zahlen schwer zu beurteilen, jedoch konnte sich der Film zumindest teilweise behaupten, auch wenn er nicht an den Erfolg des ersten Teils heranreichte.

Trotz einer starken Leistung von Gal Gadot und einer nostalgischen Atmosphäre leidet der Film unter einem überladenen Drehbuch, unlogischen Handlungssträngen und einer übermäßigen Länge. Die mangelhaften Spezialeffekte und die schlechte CGI-Umsetzung haben den Film zusätzlich negativ beeinflusst und dazu geführt, dass er bei vielen Zuschauern und Kritikern durchfiel. Der Film demonstriert, dass gute Absichten und ein großes Budget nicht immer ausreichen, um ein erfolgreiches und kohärentes Sequel zu schaffen. «Wonder Woman 1984» kann als lehrreiches Beispiel für Filmemacher dienen, die sich der Herausforderung stellen, Fortsetzungen zu beliebten Filmen zu produzieren.
20.07.2024 12:16 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/152792