Obwohl die Band Tokio Hotel in ganz Europa riesige Erfolge feierte, kam die Doku-Serie über Sänger und Gitarrist nicht wirklich an.
Über zehn Millionen verkaufte Tonträger, drei Nummer-Eins-Alben allein in Deutschland, dazu Singles mit Goldstatus sowie zahlreiche Top10-Platzierungen im europäischen Ausland – auch außerhalb des deutschsprachigen Raums: Tokio Hotel schwamm in den Nullerjahren auf einer Erfolgswelle durch die Charts und löste gut dokumentierte Kreischanfälle junger Fans aus, wie es zuvor nur die großen Boybands aus den USA vermochten. Mit dem Comeback-Album „Kings of Suburbia“ blieb vor zehn Jahren der Erfolg zwar nicht aus, für ganz oben reichte es aber nicht. Auch die beiden Alben aus den Jahren 2017 und 2022 lösten nicht mehr den Hype vergangener Tage aus.
Nichtsdestotrotz, die Magdeburger Emo-Rocker um die beiden Kaulitz-Zwillinge Tom und Bill schrieben deutsche Musik-Geschichte und genießen ihr Leben in den 30ern. Das kann das Publikum in der aktuellen Netflix-Doku-Soap
«Kaulitz & Kaulitz» verfolgen. Der achtteilige Mix aus Doku und Reality erschien am Dienstag, 25. Juni, war in der ersten Woche aber kein wirklicher Erfolg für den US-Streamer. Zwischen dem 24. und 30. Juni wies Netflix eine Millionen Views aus bei einer Sehdauer von 5,9 Millionen Streamingstunden. Schon hier fällt auf, das Netflix bei der Abrufzahl ordentlich gerundet hat, denn die Serie hat eine Laufzeit von sechs Stunden und zwölf Minuten. In den weltweiten nicht-englischsprachigen TV-Charts reichte es dennoch für Platz zehn.
In Deutschland und Österreich, wo das Brüder-Gespann mit ihrer Band ihre größten Erfolge feierten, fand sich «Kaulitz & Kaulitz» auf Platz eins wieder. Auch in der Schweiz war man mit Platz zwei erfolgreich, in Luxemburg belegte man den vierten Platz. Darüber hinaus sind Top10-Platzierungen in den einzelnen Ländercharts Fehlanzeige.
Abgehängt wurden die beiden Musik-Stars, die sogar noch von der Starpower einer Heidi Klum unterstützt wurden, derweil von einem anderen Reality-Format. Die vierte Staffel der brasilianischen Version von
«Love Is Blind» sicherte sich weltweit mit zwei Millionen Views den zweiten Platz. Die erfolgreichsten Doku-Serien in der vergangenen Woche kamen aber aus den USA und waren
«Worst Roommate Ever» (Staffel 2) und
«America's Sweethearts: Dallas Cowboys Cheerleaders», die 5,7 und 3,7 Millionen Views sammelten und in Deutschland die Plätze sechs und acht belegten.