Die ProSieben-Show sorgte für die wohl größte Medienposse des Jahres – und trotzdem ließ man ein massives Quotenloch hinter sich.
ProSieben verabschiedete am 30. Dezember 2023 das Jahr, indem man Michael Kessler und Horst Lichter zwölf Spiele gegeneinander antreten ließ. Die über viereinhalbstündige
«Schlag den Star»-Ausgabe bescherte dem Unterföhringer Sender eine hohe Reichweite von 1,43 Millionen Zuschauern und einen tollen Marktanteil von 6,7 Prozent. Mit 0,61 Millionen 14- bis 49-Jährigen, die für 12,5 Prozent Marktanteil standen, gelang auch ein Erfolg in der Zielgruppe. 2024 sollte weitaus weniger gut starten und hielt eine Medienposse zwischen Sender und Moderator parat.
Elton begrüßte am 27. Januar zunächst Stefanie Giesinger und Leony im Studio sowie 1,07 Millionen Zuschauer vor den Empfangsgeräten. Der Marktanteil fiel auf 4,6 Prozent. Auch beim werberelevanten Publikum sackten die Werte deutlich ab, mit 0,47 Millionen Jüngeren waren nur 8,6 Prozent möglich. Schon eine Woche später war «Schlag den Star» erneut on air. Das Duell zwischen Emilio Sakraya und Bausa interessierte aber nur 0,79 Millionen Menschen, darunter 0,36 Millionen Umworbene. Die Marktanteile wurden auf verhältnismäßig schwache 3,8 Prozent bei allen und 7,6 Prozent bei den Jüngeren beziffert. «SdS» hatte im Gegenprogramm aber auch mit dem RTL-Dschungelcamp zu kämpfen, was Auswirkungen auf die ProSieben-Sendung hatte.
Zu alter Stärke fand «Schlag den Star» am 30. März, als Paul Panzer gegen Kaya Yanar gewann. Die Sendung, die bis 1:36 Uhr dauerte, verfolgten im Schnitt 1,47 Millionen Menschen, der Marktanteil belief sich auf herausragende 9,0 Prozent. In der Zielgruppe kletterte die Quote auf 15,6 Prozent, bei einer Sehbeteiligung von 0,58 Millionen. Es sollte gleichzeitig die letzte Sendung von Moderator Elton werden, den ProSieben vor die Tür setzte. Davon erfahren haben soll Elton erst aus der Presse. Grund für das Ende von Elton war dessen verstärktes Engagement beim Konkurrenzsender RTL, der sich die Rechte an «Schlag den Besten» und «Blamieren oder Kassieren» sicherte, nachdem ProSieben die Formate nicht weiterführen wollte.
So kehrte Matthias Opdenhövel zu «Schlag den Star» zurück, der sein Comeback wegen des Champions-League-Finals am Sonntagabend feierte. Auf dem ungewohnten Sendeplatz fanden sich aber nur 0,88 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, sodass das Quotenniveau auf 5,6 Prozentpunkte sank. Mit 0,42 Millionen Werberelevanten waren aber weiterhin gute 12,5 Prozent drin. Die bislang letzte neue Folge gab es am 13. Juli zu sehen. Für das Paar-Duell Annemarie und Wayne Carpendale vs. Anna-Maria Ferchichi und Bushido interessierten sich am Samstagabend 1,20 Millionen Zuschauer, was 8,5 Prozent des Gesamtmarktes entsprach. Ganz formidabel lief es in der Zielgruppe, wo 0,55 Millionen und 18,4 Prozent gemessen wurden.
Neben den fünf Live-Shows sendete ProSieben im Januar und zuletzt im Sommerprogramm noch fünf Wiederholungen der Spielshow. Während die Erstausstrahlungen in diesem Jahr im Schnitt auf eine Reichweite von 1,08 Millionen kamen und tolle 6,3 Prozent Marktanteil einfuhren, tat sich der Privatsender mit dem Sparprogramm keinen Gefallen. Im Schnitt stehen 0,40 Millionen Zuschauer und 2,7 Prozent Marktanteil zu Buche. In der Zielgruppe unterhielten die Live-Sendungen im Schnitt 0,48 Millionen 14- bis 49-Jährige, die 12,5 Prozent brachten. Die Mittwochswiederholungen holten nur 4,4 Prozent. Am Samstag, 24. August, geht es mit «SdS» weiter, wenn Amira Pocher und Vanessa Mai gegeneinander antreten.